02.04.2019 13:02:00

BKS Bank spürt neuen Mut der Kärntner nach Hypo-Krise

Die börsenotierte BKS Bank AG mit Sitz in Klagenfurt hat 2018 gut verdient. Ein Grund dafür war auch, dass die Kärntner Unternehmer im Vorjahr neuen Mut gefasst haben, "der Knoten im Bauch hat sich 2018 gelöst", wie Vorstandschefin Herta Stockbauer am Dienstag in einer Pressekonferenz in Wien sagte. In den Jahren davor hatte die Hypo-Krise die Investitionslaune gedrückt.

"Solche Dinge drücken einfach auf die Stimmungslage und das lähmt und gibt nicht gerade Schwung für neue Vorhaben", erklärte Stockbauer. Im Windschatten der Milliardeninvestition des Chipkonzerns Infineon in Villach hätten viele Unternehmer neuen Mut gefasst, so habe es größere Investitionen im Tourismus und in der Sägeindustrie gegeben. "Es war sehr stark ein emotionales und stimmungsmäßiges Thema. Es war einfach spürbar, dass der Mut irgendwie gefehlt hat, offensiv in die Zukunft zu gehen." 2017 hat das Land Kärnten einen Schlussstrich unter dem Hypo-Debakel gezogen.

Die BKS Bank will auch 2019 wachsen, neue Filialen seien im Wiener Raum und im Ausland geplant. Das Geldhaus ist in Slowenien, Kroatien und der Slowakei aktiv, macht aber den größten Teil des Gewinns in Österreich. Für Investitionen seien 35 Mio. Euro vorgesehen, das Geld fließt einerseits in die Digitalisierung, andererseits in die Filialen und Immobilien der Bank. In Kürze will das Institut eine digitale Plattform für Wohnbaufinanzierungen vorstellen.

Die BKS Bank blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, auch das wegen des Zinstiefs zuletzt negative Privatkundengeschäft sei 2018 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. "Wir hatten ein sehr gutes Kreditwachstum, dass natürlich beflügelt war durch die gute Konjunktur, die wir letztes Jahr gesehen haben, zumindest bis knapp vor Ende des Jahres hatten wir Hochkonjunktur", sagte Stockbauer. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sei die Kreditnachfrage am größten gewesen, dicht gefolgt von Kärnten. Dank der guten Konjunktur reduzierten sich die Kreditvorsorgen um 12 Prozent auf 107,9 Mio. Euro. Der Anteil fauler Kredite betrug 2,5 Prozent.

Für 2019 bleibt der BKS-Vorstand zuversichtlich, rechnet aber mit Abstrichen im Kreditwachstum. Aufgrund der nachlassenden Konjunktur sei die Nachfrage geringer, es gebe aber noch Nachzieheffekte. Konkret rechnet Stockbauer heuer mit einem Kreditwachstum von 4 bis 6 Prozent. Von steigenden Zinsen geht die Bankchefin heuer aber nicht aus.

Trotz neuer Apps und getrennter Internetportale für geschäftliche und private Kunden hält die BKS Bank am Filialnetz mit aktuell 63 Standorten fest. "Wir wollen eine Filialbank bleiben, daran gibt es überhaupt keine Zweifel", so Stockbauer. Der klassische Bankschalter habe aber ausgedient.

Die BKS Bank hat 2018 in der Konzernbilanz einen Zinsüberschuss von 129,7 Mio. Euro ausgewiesen, das ist ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber 2017. Der Provisionsüberschuss stieg um 11,2 Prozent auf 55,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss stieg um 13,8 Prozent auf 77,4 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie stieg von 1,72 auf 1,82 Euro. Als Dividende werden erneut 0,23 Euro pro Aktie vorgeschlagen.

(Schluss) pro/sp

ISIN AT0000624705 WEB http://www.bks.at

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