06.12.2015 15:05:46
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BIZ: Angespannte Ruhe an den Märkten vor US-Zinsanhebung
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Marktgeschehen im vierten Quartal 2015 war bestimmt durch das Zusammenspiel der veränderten Aussicht auf eine geldpolitische Normalisierung in den USA, der Schwachstellen in aufstrebenden Volkswirtschaften und der geldpolitischen Lockerung in anderen wichtigen entwickelten Volkswirtschaften. Nach dem Kurseinbruch im Oktober sei aber wieder mehr Ruhe an den Märkten eingekehrt, schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem Dezember-Quartalsbericht.
Die Befürchtung, dass es zu einer Krise in den Schwellenländern kommen würde, sei nach der Stabilisierung der chinesischen Aktien- und Devisenmärkte - dem Epizentrum der Turbulenzen - geschwunden. Nach staatlichen Interventionen in den aufstrebenden Volkswirtschaften und in Erwartung einer weiterhin lockeren Geldpolitik in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften habe sich die Marktstimmung wieder aufgehellt.
Die BIZ schließt allerdings bei Leitzinserhöhungen in den USA negative Spillover-Effekte an den Finanzmärkten der aufstrebenden Volkswirtschaften nicht aus. So könnten restriktivere Finanzierungsbedingungen die zunehmenden Risiken für die Finanzstabilität in einigen Ländern noch verschärfen. Nach dem robusten US-Arbeitsmarkt vom vergangenen Freitag gehen Beobachter fest davon aus, dass die US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung Mitte Dezember die Leitzinsen erstmalig seit Ausbruch der Finanzkrise anheben wird.
Das grenzüberschreitende Bankgeschäft ist von Ende März bis Ende Juni 2015 deutlich geschrumpft, schreibt die BIZ weiter. Die kräftige Ausweitung des ersten Quartals dieses Jahres wurde damit mehr als rückgängig gemacht. Wie die standortbezogene Bankgeschäftsstatistik der BIZ zeigt, fielen die grenzüberschreitenden Forderungen im zweiten Quartal 2015 wechselkursbereinigt um 902 Milliarden Dollar. Dadurch sei die Jahreswachstumsrate von 6 Prozent Ende März auf 1 Prozent Ende Juni 2015 zurückgegangen.
Die Bankkreditvergabe an fortgeschrittene und aufstrebende Volkswirtschaften hat sich laut der BIZ im zweiten Quartal 2015 unterschiedlich entwickelt. Die grenzüberschreitenden Forderungen an entwickelte Volkswirtschaften seien um 916 Milliarden Dollar gefallen. Im Gegensatz dazu seien die grenzüberschreitenden Forderungen an aufstrebende Volkswirtschaften um 46 Milliarden Dollar gestiegen.
Die Emissiontätigkeit am internationalen Schuldtitelmarkt hat sich im dritten Quartal rückläufig entwickelt. Der Nettoabsatz sei um 50 Milliarden Dollar zurückgegangen, merkt die BIZ an. Dies sei die stärkste Abnahme seit dem ersten Quartal 2013.
DJG/mpt
(END) Dow Jones Newswires
December 06, 2015 08:34 ET (13:34 GMT)
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