17.02.2019 16:46:43

Bittere Bilanz: West-Firmen in China lange nicht gleichberechtigt

FRANKFURT (Dow Jones)--Noch lange nicht gleichberechtigt sind westliche Unternehmen in China. Ein Fall wie der Ausverkauf von Roboterhersteller Kuka nach China wäre dort umgekehrt unmöglich. Der scheidende Vorsitzende des Asien-Pazifik-Ausschusses (APA) der deutschen Wirtschaft, Hubert Lienhard, warnt vor den Machtansprüchen Chinas: "Als ich vor fünf Jahren angetreten bin als APA-Vorsitzender, war das Ziel: Gleichbehandlung. Das ist bis heute nicht eingelöst", sagte Lienhard zur "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS): "Niemals könnte ein westliches Unternehmen in China einen Roboterhersteller oder ein Hochspannungsnetz kaufen".

Ende des Monats wird der ehemalige Voith-Chef Lienhard sein Amt an Siemens-Chef Joe Kaeser übergeben. Zum Abschied zieht er eine bittere Bilanz. "Am Anfang hatte ich die Hoffnung vom Wandel durch Handel", so Lienhard gegenüber der FAS: "Wir alle dachten, dass China mittelfristig die westliche Marktwirtschaft mehr und mehr übernimmt. An diesem Glauben festzuhalten, fällt mir immer schwerer. Wir erleben einen Wettbewerb der Systeme".

China gehe "konsequent den Weg der staatsgelenkten Marktwirtschaft", wie die Führung es mit ihren Langfrist-Zielen dokumentiert hat, politisch wie wirtschaftlich. "2049 will China die Weltmacht Nummer Eins sein", bekräftigt Lienhard: "Dieses Ziel verfolgen sie mit aller Konsequenz".

In den fünf Jahren unter Präsident Xi habe sich China wieder zu einem repressiveren Regime entwickelt. Europa könne darauf nicht so hart reagieren wie die Vereinigten Staaten unter Präsident Trump, rät Lienhard. "Wir haben nicht die entsprechenden Druckmittel. Was wir tun können, ist die wirtschaftliche Stärke daheim, in Europa, zu fördern".

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mod

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2019 10:47 ET (15:47 GMT)

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