Suche nach Investoren läuft 24.02.2015 12:19:00

Bene-Aktie hebt ab: Anleger hoffen auf Betriebsversammlung

An der Wiener Börse kletterte das Bene-Papier kräftig. Zeitweise legten die Anteilsscheine am Dienstag um annähernd 40 Prozent zu und markierten bei 0,47 Euro ein Tageshoch. Der Grund für das deutliche Plus ist eine Betriebsversammlung des finanziell angeschlagenen Büromöbelherstellers, in die nicht nur die Investoren neue Hoffnung legen. Bene-Sprecherin Belinda Ableitinger sagte der APA, dass es eine Betriebsversammlung am Stammsitz gebe, und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht in den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Dienstag). Worum es bei der Versammlung gehen wird, sagte sie nicht.

Erst Anfang des Monats wurde bekannt, dass Bene am Standort Waidhofen 29 Mitarbeiter aus dem Produktionsbereich mit Ende Jänner gekündigt hat. Ein Teil der betroffenen Arbeiter hat ein Sozialgeld-Angebot des Unternehmens angenommen und sich freiwillig zur Kündigung gemeldet, ältere Arbeitnehmer gingen in Altersteilzeit. Ein weiterer Mitarbeiterabbau sei aus derzeitiger Sicht nicht geplant, sagte Bene-Vorstand Rudolf Payer zuletzt. Letztendlich sei aber die Marktentwicklung entscheidend.

Der Russland/Ukraine-Konflikt macht dem Unternehmen schwer zu schaffen. Die Region CEE/Russland/GUS ist der umsatzmäßig drittwichtigste Markt für Bene. Der Büromöbelhersteller hat ein negatives Eigenkapital und kämpft seit langer Zeit mit Verlusten, wenngleich sich diese in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2014/15 weiter reduziert haben. Die Ergebnisse für das Gesamtjahr werden am 21. Mai präsentiert.

Seit Payer bei Bene das Ruder übernommen hat, stellte er mehrfach in Aussicht, dass Anfang 2015 feststehen soll, welche Maßnahmen zur dringenden Kapitalbeschaffung ergriffen werden. Dem Vernehmen nach läuft es auf einen Investor hinaus. Es soll mehrere Interessenten geben, als heißer Kandidat gilt laut "OÖN" der Sanierer Erhard Grossnigg. Interesse sollen auch die polnische Nowy Styl-Gruppe, der schwedische Kinnarps-Konzern und Haworth aus den USA haben. Von den Banken hat Bene noch bis Anfang 2016 Rückendeckung. Bene gehört zu 42,5 Prozent der Bene Privatstiftung, hinter der die Familie Bene steht. Die Bereitschaft der Familie, Geld in die Firma zu stecken, ist enden wollend.

kan/cri

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