18.01.2015 18:52:48
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Beispiellose Sicherheitsmaßnahmen gegen Islamisten-Terror
BERLIN (dpa-AFX) - Die europäischen Sicherheitsbehörden haben elf Tage nach den Islamisten-Anschlägen von Paris mit beispiellosen Maßnahmen auf neue Terrordrohungen reagiert. In Dresden verbot die Polizei für Montag die Pegida-Demonstration und alle anderen Kundgebungen. Es gebe eine konkrete Gefahr, sagte Polizeipräsident Dieter Kroll am Sonntag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur richtet sich eine Anschlagsdrohung aus Islamisten-Kreisen gegen Pegida-Mitgründer Lutz Bachmann.
In Belgien herrschte weiter die zweithöchste Terrorwarnstufe, seitdem dort vergangene Woche ein größere Anschlag von Islamisten offensichtlich in letzter Minute vereitelt werden konnte. Soldaten bewachen jüdische Einrichtungen. Auch in Antwerpen unterstützen Soldaten die Polizei. Festnahmen in Griechenland entpuppten sich am Wochenende als Fehlschlag.
In Dresden hatten die selbst ernannten Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) ihre für Montagabend geplante Kundgebung schon kurz vor dem Verbot abgesagt. Auch dies war mit Hinweisen des Staatsschutzes auf Attentatspläne gegen ein Mitglied des Organisationsteams begründet worden.
Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen nach Angaben vom Wochenende auch Hinweisen ausländischer Nachrichtendienst auf mögliche Anschläge islamistischer Terroristen auf die Hauptbahnhöfe in Berlin und Dresden nach. Die Informationen würden auf Glaubwürdigkeit und Gehalt geprüft, hieß es. Innenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Freitag erklärt: "Die Lage ist ernst, es besteht Grund zur Sorge und Vorsorge, jedoch nicht zu Panik und Alarmismus."
Die belgischen Behörden suchten weiter mit Hochdruck nach Hintermännern des vereitelten Terroranschlags gegen Polizisten. In Athen gingen den Fahndern laut griechischer Nachrichtenagentur ANA-MPA am Samstag nach einem belgischen Amtshilfeersuchen zwei Algerier ins Netz. Anders als zunächst berichtet war der Anführer der in Belgien enttarnten Terrorzelle nicht dabei. Es soll sich um einen 27-Jährigen handeln, der aus Marokko stammt und in Brüssel gelebt hat.
Die italienischen Behörden schickten seit Jahresbeginn neun Terrorverdächtige zurück in ihre Heimatländer. "Seit Ende Dezember haben wir neun Menschen ausgewiesen: fünf Tunesier, einen Türken, einen Ägypter, einen Marokkaner und einen Pakistaner", sagte Innenminister Angelino Alfano. Zudem seien weit mehr als 100 mutmaßliche IS-Unterstützer in Italien überprüft worden. Sie stünden unter Beobachtung.
Islamistische Terroristen hatten in der Vorwoche in Paris bei Anschlägen 17 Menschen getötet. Die drei Attentäter starben bei Polizeieinsätzen./cb/ak/hm/gro/ms/ro/DP/stb
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