31.08.2023 15:16:00
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Bauwirtschaft trägt immer weniger zur Wirtschaftsleistung bei
Einerseits gebe es viele Bauwerke mit einer guten Substanz. Dies führe zu einer geringeren Nachfrage nach Neubauten. Andererseits sei die Bauwirtschaft trotz der zunehmenden Automatisierung sehr personalintensiv. Daher gebe es nur eine geringe Produktivitätssteigerung. "In den nächsten zwei Jahren muss mit einem Rückgang der Bauinvestitionen gerechnet werden. Erst ab 2025 sollte die Baunachfrage wieder langsam zulegen, angetrieben von der stärkeren Erholung des Wirtschaftswachstums und Nachholeffekten im Wohnbau und im Wirtschaftsbau", so UniCredit Bank Austria Ökonom Günter Wolf, "wobei jedoch Zuwächse über dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum immer seltener werden".
Mittel- und langfristig werde die Bauwirtschaft Aufträge durch die Nachfrage nach leistbarem Wohnen, die Sanierung von Gebäuden sowie für die Verkehrsinfrastruktur und die Energieversorgung erhalten. Neue Arbeitsorganisationen sowie der Online-Handel werde sich jedoch negativ auf den Bedarf nach Einzelhandelsgeschäften und Büroflächen auswirken. Aber auch der öffentliche Hochbau, der für 20 Prozent des Hochbaus verantwortlich ist, werde - abgesehen vom Schul- und Universitätsneubau - zurückgehen. Und bei der Infrastruktur zeichne sich laut der Analyse keine Großprojekte ab.
Steigende Baukosten und höhere Zinsen würden die Wohnbauleistung in Österreich reduzieren. Ehrgeizige Ziele gibt es jedoch bei der thermischen Gebäudesanierung: Die Sanierungsquote im Wohnbau soll von derzeit 0,7 Prozent bis 2030 auf 2 Prozent und bis 2040 auf 3 Prozent steigen. Allerdings ist die Zahl der Auftragsstorni deutlich gestiegen: Wurden vor 2022 rund 1 Prozent der Aufträge storniert, so waren es im Vorjahr bereits 5 Prozent - und heuer im April waren es 14 Prozent.
fel/tpo
(APA)
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