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14.01.2013 20:32:30

Barthle: Nicht jedes Mitglied zwanghaft in der Eurozone halten

   Von Andreas Kißler

   BERLIN--Der Unions-Chefhaushälter Norbert Barthle sieht die Eurozone nach den ergriffenen Krisenmaßnahmen inzwischen besser gewappnet, um notfalls auch ein Ausscheiden von Ländern wie etwa Griechenland verkraften zu können. In einem Interview mit Dow Jones Newswires betonte Barthle die unter anderem mit dem Euro-Rettungsfonds ESM und dem Fiskalpakt von der Politik erreichten Fortschritte zur Bewältigung der Krise. "Jedenfalls haben wir jetzt einen Zeitpunkt erreicht und auch einen Zustand geschaffen, der die Risiken überschaubarer macht", erklärte er.

   "Selbst, wenn die Griechen manche Dinge nicht umsetzen sollten, die sie umsetzen müssen, dann wäre die Alternative für Griechenland für uns nicht mehr so erschreckend. Also, wir müssen nicht zwanghaft jetzt jeden in der Eurozone behalten", hob Barthle hervor und verwies auf die inzwischen eingezogenen "Brandmauern" zur Vermeidung von Ansteckungseffekten.

   Das umstrittene Hilfsprogramm für Zypern wird nach Ansicht des CDU-Budgetexperten so schnell nicht kommen und sich möglicherweise nur auf den Bankensektor des Landes beschränken. Vor einer Entscheidung über Hilfen für Zypern sah Barthle "noch viele Fragen zu klären". Vor der dortigen Präsidentschaftswahl werde keinesfalls entschieden.

   Insbesondere sei auch das zyprische Bankensystem in Relation zum Bruttoinlandsprodukt eigentlich viel zu groß. "Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dann kein allgemeines Nothilfeprogramm gibt, sondern dass man vielleicht ein separates Programm für den Bankensektor macht", sagte Barthle deshalb.

   Zypern verhandelt seit Sommer vergangenen Jahres mit der Eurozone und dem Internationalen Währungsfonds über ein Rettungsprogramm. Das Land benötigt nach eigenen Angaben Kredite in Höhe von 17,5 Milliarden Euro. Davon sollen 12 Milliarden Euro dem Bankensektor zufließen. Eine Rekapitalisierung der zyprischen Banken ist aber umstritten, weil die Institute angeblich Schwarzgeld russischer Oligarchen verwalten.

   "Wenn ein Großteil des Investitionsvolumens in Zypern aus Russland kommt, dann liegt natürlich der Verdacht nahe, dass es da auch um Geldwäsche gehen könnte", betonte Barthle. "Aber dieser Vorwurf ist natürlich schwer zu belegen."

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@dowjones.com

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   January 14, 2013 14:01 ET (19:01 GMT)

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