04.02.2016 17:05:00

Bank-Austria-Leute ins ASVG - "Trend": Verkauf an BAWAG wieder Thema

Mit weitreichenden Zugeständnissen - darunter die Abschaffung des teuren Pensionsregimes - sollte in der Bank Austria ein Verkauf des Privatkundengeschäfts an den amerikanischen BAWAG-Eigentümer Cerberus verhindert werden. Der Plan zum Verkauf könnte wieder hervorgeholt werden, schreibt das Magazin "Trend".

Trotz der massiven Umwälzungen sei der finale Kampf um das Bank-Austria-Retailgeschäft noch längst nicht geschlagen. Finanzinvestor Cerberus werde zuschnappen, so die Rahmenbedingungen stimmten, wird in dem Bericht gemutmaßt. In der Bank Austria wachse der Unmut wegen des Pensionskonflikts. Die Amerikaner würden die Entwicklungen sehr genau verfolgen, namentlich den Ausgang des aktuellen Pensionsstreits.

Bank-Austria-Chef Willibald Cernko legt den Vorstandsvorsitz der österreichischen UniCredit-Tochter Ende Februar zurück, nicht freiwillig. Er galt als Gegner eines Verkaufs an Cerberus. Darum und wegen der immer deutlicheren "Phalanx aus Arbeiterkammer, Sozial- und Finanzministerium gegen die Bank Austria" sei er von den Italienern abgesetzt worden, schreibt das Magazin. Auch Cernkos inoffizieller Nachfolger, Kundenvorstand Helmut Bernkopf, sei auf die "Abschlussliste" der Italiener gekommen. Für die italienische Bank Austria Mutter UniCredit bleibe der Verkauf eine Option, die frühestens Ende 2016 gezogen werde.

Für den Betriebsrat sei die Lage ebenfalls vertrackt. Der Wechsel vom Bank Austria-Pensionssystem ins ASVG wird von öffentlicher Seite heftig kritisiert, aber nicht vom Bank-Austria-Betriebsrat. Mit ihrer Warnung an die Mitglieder, irgend etwas zu unterschreiben, habe die Arbeiterkammer (AK) Bank-Betriebsrat und Gewerkschaft düpiert, die den ASVG-Wechsel guthießen.

"Renitenter Betriebsrat ausgeschaltet, feindliche Topmanager eliminiert, Sparkurs eingeleitet: Aus Cerberus-Sicht haben die Italiener die Drecksarbeit übernommen und wesentliche Hürden für künftige Übernahmeverhandlungen abgebaut", formuliert der "Trend". Die Rahmenbedingungen für einen Bank-Austria-Teilverkauf an Cerberus seien somit deutlich attraktiver als noch im Herbst.

Selbst für die Behandlung des offenen Pensionsstreits hätten die Italiener nun eine Lösung parat, heißt es weiter: Cerberus bekäme demnach eine "Garantie" ("Ring Fence") angeboten, die schlagend werden würde, wenn der Oberste Gerichtshof (OGH) den Wechsel von der BA-Pensionsversicherung ins ASVG als unzulässig erklärte. Dass ein neu gewählter Betriebsrat das Paket aufschnüre, bleibe das Restrisiko. Mit Vetorechten als Namensaktionär kann er jede Abspaltung jahrelang verhindern. Betriebsratswahlen sind im April.

Um einen Verkauf des Privatkundengeschäfts zu verhindern, hatte der Betriebsrat im Dezember tiefen Einschnitten zugestimmt. Im Filialgeschäft und in der Verwaltung werden viele Jobs gestrichen. Und 3.300 "unkündbare" Beschäftigte zittern seither um ihre Pensions- und Krankenversicherungsprivilegien. Bis 15. Februar soll dem Bericht zufolge allen unkündbaren Mitarbeitern der so genannte "Ausgleichsbetrag" mitgeteilt werden, d.h. wieviel sie im Gegenzug für den Privilegienabbau erhalten. Geht es nach Vorstand und Betriebsrat, so fällt das Pensionsrisiko mit 1. März weg.

(Schluss) rf/tsk

ISIN IT0004781412 WEB http://www.bankaustria.at https://www.unicreditgroup.eu

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