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02.08.2013 21:47:58

Badische Neueste Nachrichten: Testspiel

Karlsruhe (ots) - Können die Wahl-Strategen im Konrad-Adenauer-Haus schon den Champagner für den Wahlabend und den Blumenstrauß für die Wahl-Siegerin Angela Merkel bestellen? Glaubt man dem "Deutschlandtrend" der ARD, dann ist die Wahl bereits entschieden, bevor der Wahlkampf überhaupt begonnen hat. Demnach hat die schwarz-gelbe Koalition zum ersten Mal seit 2009 wieder eine eigene Mehrheit und liegt mit 47 Prozent knapp vor SPD, Grünen und Linken, die es zusammen auf 46 Prozent bringen. Das würde zum Weiterregieren reichen. Doch so einfach ist es nicht, der Champagner muss noch warten, die Blumen auch. Denn das "Politbarometer" des ZDF kommt zu einem völlig anderen Ergebnis: Die "Forschungsgruppe Wahlen" sieht die drei Oppositionsparteien bei 48 Prozent, die Koalition hingegen nur bei 45 Prozent. Zwei zeitgleich veröffentlichte Umfragen mit völlig gegensätzlichen Ergebnissen belegen nur eines: In der Politik ist es wie beim Fußball, die Wahrheit ist auf dem Platz, das Spiel ist erst aus, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Umfragen sind so aussagekräftig wie die Ergebnisse von Testspielen. Bis zum 22. September sind es noch sieben Wochen, da kann noch viel passieren, zumal die Wähler, die unberechenbaren Wesen, ihre Wahlentscheidung immer später treffen. 34 Prozent der Bürger haben sich noch nicht festgelegt. Klar ist nur eines: Eine wirkliche Wechselstimmung liegt nicht in der Luft, eine eigenständige Mehrheit für Rot-Grün ist nicht in Sicht. Damit tendieren die Chancen von Peer Steinbrück, Bundeskanzlerin Angela Merkel abzulösen und selber Regierungschef zu werden, gegen Null. Schwarz-Gelb hingegen hat seine guten Werte ausschließlich einer einzigen Person zu verdanken - Angela Merkel. Ohne sie würden die de Maizières, Pofallas und Altmaiers ziemlich alt aussehen, ihre Leistungsbilanz jedenfalls rechtfertigt die Werte von über 40 Prozent für die Union nicht. Wenn der Wahlkampf dennoch noch spannend wird und der Urnengang am 22. September offen ist, dann liegt dies vor allem an der FDP. Die Liberalen sind zwar wieder da, weil sie - endlich - ihre Dauerquerelen an der Spitze eingestellt haben, und doch müssen sie bis zuletzt um jede Stimme kämpfen. Nur wenn Brüderle und Rösler liefern, klappt es mit der Fortsetzung von Schwarz-Gelb.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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