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15.08.2013 22:17:58

Badische Neueste Nachrichten: Täglicher Terror

Karlsruhe (ots) - Es klingt wie das Pfeifen im Walde. Wenn Iraks Ministerpräsident der Bevölkerung nun einen umfassenden Einsatz für die Sicherheit seines Landes verspricht, dann dürfte selbst Nuri al Maliki an den Erfolg dieser Offensive kaum glauben. Die Bombenexplosionen sind in Bagdad längst Alltag. Es vergeht kaum ein Tag ohne Tod und Trauer. Die Regierung bekommt den blutigen Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten nicht in den Griff, die Lage hat sich in den vergangenen Monaten noch verschärft. Der Bürgerkrieg zwischen den beiden islamischen Glaubensrichtungen fußt auf alten religiösen Gegensätzen und tiefer Feindseligkeit der unterschiedlichen Volksgruppen. Dieser Konflikt spaltet nicht nur den Irak, wird dort aber in besonders gnadenloser Art und Weise ausgetragen. Die Toten der Attentate sind dabei nicht nur eine Niederlage für die Regierung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das Land zu befrieden. Sie sind vor allem auch eine Niederlage für die westlichen Militärmächte, die 2003 mit einer völkerrechtswidrigen Invasion Diktator Saddam Hussein stürzten, um dem Irak eine bessere Zukunft zu verschaffen. Die Motive dieser "Koalition der Willigen" sind längst entlarvt, es ging nicht darum, einem Land den Frieden zu bringen, sondern um geopolitische und wirtschaftliche Interessen. Heute ist der Irak eine Schablone für den gescheiterten Versuch, einem Land mit militärischer Macht den Weg zu weisen. Die Folgen sind verheerend und drohen sich in Afghanistan oder Libyen zu wiederholen. Diese Erkenntnis hat sich auch in der Politik durchgesetzt, die gleichwohl mit dem Dilemma zu kämpfen hat, wie man mit Unrechtsstaaten umgeht. Zuschauen oder Eingreifen? Darum geht es seit über zwei Jahren in Syrien. Die Entscheidungsfindung der Weltmächte hat dabei keineswegs etwas mit Moral zu tun, sondern mit Eigeninteressen. Westliche Zurückhaltung ist dennoch angebracht. Denn Demokratie ist kein Exportprodukt. Solange der Westen mit dem überheblichen Selbstverständnis einer überlegenen, weil demokratischen Staatsform auftritt, wird er sein Oberlehrer-Image nicht los. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass auch für Europa der Weg zum Frieden steinig und blutig war.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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