30.08.2013 23:02:58
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Badische Neueste Nachrichten: Russische Bedenken
Karlsruhe (ots) - Während die USA einen Militärschlag gegen Syrien
vorbereiten, will Russland einen "politisch-diplomatischen" Ausweg
aus der Krise suchen. Der Kreml ist der engste Verbündete des
syrischen Herrschers Assad. Das Argument, Assad setze Giftgas gegen
die Aufständischen ein und müsse daher mit einer Intervention
gestoppt werden, lassen die Russen nicht gelten. Kremlchef Wladimir
Putin sagte zwar, der Einsatz von Chemiewaffen, von welcher Seite
auch immer, sei "inakzeptabel." In Moskau sieht man es aber nicht als
erwiesen an, dass es Assads Truppen waren, die die chemischen
Kampfstoffe verwendeten. Die Beweise der Amerikaner dazu seien
unzureichend, auch die Mission der UN-Inspekteure werde die Frage
nicht eindeutig klären können. Washington bediene sich einer
Vorverurteilung, um seine Ziele im Nahen Osten umzusetzen, so der
Vorwurf. Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien hat Russland
gemeinsam mit China im UN-Sicherheitsrat jede Resolution blockiert,
die Assad mit Sanktionen bedrohte. Moskau ist gegen eine Einmischung
von Außen. Auf das Entfernen eines autoritären Herrschers folge
Machtvakuum und Chaos, argumentiert der russische Außenminister
Sergej Lawrow mit Blick auf Libyen und den Irak. Die instabile
Situation in diesen Ländern gibt ihm Recht. Offiziell propagiert
Moskau eine Lösung am Verhandlungstisch. Nur in gemeinsamen
Gesprächen mit Assad und der Opposition sei eine konstruktive Lösung
des Konflikts zu finden. Die Schuld dafür, dass diese Verhandlungen
nicht zustande gekommen sind, gibt Moskau den Rebellen. Wahr ist aber
auch: Wenn der Kreml Assad am Verhandlungstisch sehen wollte, säße er
schon längst dort. Denn ohne die Rüstungslieferungen aus Russland
könnte Syriens Herrscher seine Stärke gegenüber den Aufständischen
nicht in dieser Form halten. Aber Moskau braucht Assad, um seinen
Anspruch auf eine Schlüsselposition im Nahen Osten zu erhalten. Durch
das starrsinnige Festhalten an ihm hat Russland aber auch dazu
beigetragen, dass die jetzige Krisensituation überhaupt entstanden
ist. Gleichzeitig ist sich die russische Führung aber bewusst, dass
ihr Land keine Weltmacht mehr ist. Außenminister Lawrow hat es
bereits gesagt: Russland wolle mit niemandem kämpfen. Sollten die
Amerikaner und ihre Verbündeten zu einem Militärschlag ansetzen, dann
bleibt Moskau nur, das Vorgehen des Westens lautstark zu kritisieren
und sich in den Schmollwinkel zurückzuziehen.
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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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