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26.08.2013 23:14:58

Badische Neueste Nachrichten: Halbherziger Dialog

Karlsruhe (ots) - Die Ereignisse in Syrien und Ägypten haben den Neustart der Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern fast völlig aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verdrängt. Deshalb wurde nur wenig Notiz davon genommen, dass der Dialog gestern von den Palästinensern unterbrochen wurde. Über Jahrzehnte war der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern das Gravitationszentrum, das den Nahen Osten beherrschte. Erst mit dem Afghanistan- und dem Irak-Krieg und schließlich mit den Rebellionen in der arabischen Welt veränderte sich das Bild. Die festgefahrenen Nahost-Verhandlungen taten ein Übriges, um alle Hoffnungen auf einen vernünftigen Kompromiss fahren zu lassen. Doch die augenblickliche Lage trügt. Man muss sich nur vor Augen halten, welches Signal von einer Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern ausginge. Zwei Todfeinde, die sich seit langem bekriegen, reichen sich die Hand. Dies würde in die gesamte arabische Welt ausstrahlen und deutlich machen, dass der tiefe Graben zwischen westlicher und muslimischer Lebensform überwunden werden kann. Aber wie realistisch ist es, dass es dazu kommt? Israel mag mit der Freilassung der palästinensischen Gefangenen ein positives Zeichen gesetzt haben; aber seine Unnachgiebigkeit beim Siedlungsausbau verheißt nichts Gutes. Die Palästinenser wiederum stellen Maximalforderungen, die von jüdischer Seite nur schwer zu erfüllen sind. Beide führen die Verhandlungen also sehr halbherzig. Wer die Kontrahenten zusammenzwingt, sind die USA. Vom Druck der Weltmacht wird es abhängen, ob die Verhandlungen zum Erfolg führen. Aber man mag nicht so recht daran glauben, dass Washington tatsächlich der ehrliche Makler ist, der vonnöten wäre.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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