10.11.2013 22:28:58
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Badische Neueste Nachrichten: Ein Warnschuss
Karlsruhe (ots) - Die Abfuhr aus Bayern muss den
Olympia-Gewaltigen mächtig in den Ohren klingen. Wenn nicht, müssen
sie Winterspiele bald einmal in der Wüste feiern, vielleicht in
Katar. Im Alpenraum haben nämlich immer mehr Menschen das
Milliarden-Spektakel satt, das die Funktionäre aus der olympischen
Idee gemacht haben. Die Bayern sind sportbegeistert, nicht nur was
den Fußball angeht. Auch der Wintersport hat hier hohen Stellenwert
und es gibt Aktive zu Hunderttausenden, die jedes Wochenende viel
Geld für ihren Weißen Traum ausgeben. Wenn so ein Publikum derart
gespalten ist in der Frage, ob der Freistaat die auch für den
Steuerzahler Milliarden teuren Winterspiele überhaupt noch haben
will, ist dies ein Alarmsignal, Begeisterung sieht anders aus.
Zuzuschreiben haben sich das doch deutliche Abstimmungsergebnis die
Olympia-Macher ganz alleine: Schon bei der ersten, gescheiterten
Bewerbung aus München ließen sie Respekt vor den Menschen vermissen,
die direkt mit den Folgen des Spektakels leben müssten. Da war viel
Hoffart im Spiel, und auch wenig Gespür für die Olympische Idee, die
Jugend dieser Erde im friedlichen Wettkampf zu vereinen. Das spürt
auch das einheimische Publikum, das bei den Spielen der Moderne
ohnehin meist Zaungast bleibt. Bayerns Stimmbürger in den betroffenen
Gemeinden und Landkreisen mussten das Gefühl gewinnen, dass die
geballte Staatsmacht ihre Zustimmung zu dieser Bewerbung einfordert
bis hin zu den Olympia-Werbedurchsagen in den Münchner S-Bahnen und zur Pro-Olympia-Reklame im Kuvert mit den Wahlbenachrichtigungen. Aber all diese einseitige Beeinflussung hat doch nur ein denkbar zwiespältiges Ergebnis eingebracht. Gerade in Garmisch-Partenkirchen spiegelt es auch die Angst der Menschen wider, dass sie nach solchen Spielen ihre Heimat nicht mehr erkennen werden, die sich bisher so wohltuend von Ballermann-Skidörfern nach Kitzbühel-Muster unterscheidet. Was sind 17 Tage Skizirkus gegen dieses Pfund einer klassischen Herbst- und Winterfrische in herrlich-altmodischer Bescheidenheit? Wer wagt daran zu erinnern, dass es bei den Garmischer Winterspielen von 1936 noch Etagenbäder für die Athleten gab? Dem Olympischen Geist waren sie damals vielleicht näher als das Olympische Komitee unserer Tage, das von den Austragungsorten einen Blankoscheck in Milliardenhöhe einfordert und dazu noch hundertprozentige Begeisterung erwartet.
bis hin zu den Olympia-Werbedurchsagen in den Münchner S-Bahnen und zur Pro-Olympia-Reklame im Kuvert mit den Wahlbenachrichtigungen. Aber all diese einseitige Beeinflussung hat doch nur ein denkbar zwiespältiges Ergebnis eingebracht. Gerade in Garmisch-Partenkirchen spiegelt es auch die Angst der Menschen wider, dass sie nach solchen Spielen ihre Heimat nicht mehr erkennen werden, die sich bisher so wohltuend von Ballermann-Skidörfern nach Kitzbühel-Muster unterscheidet. Was sind 17 Tage Skizirkus gegen dieses Pfund einer klassischen Herbst- und Winterfrische in herrlich-altmodischer Bescheidenheit? Wer wagt daran zu erinnern, dass es bei den Garmischer Winterspielen von 1936 noch Etagenbäder für die Athleten gab? Dem Olympischen Geist waren sie damals vielleicht näher als das Olympische Komitee unserer Tage, das von den Austragungsorten einen Blankoscheck in Milliardenhöhe einfordert und dazu noch hundertprozentige Begeisterung erwartet.
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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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