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09.01.2014 23:09:59

Badische Neueste Nachrichten: Ein Schleudersitz

Karlsruhe (ots) - Sie kamen und sie gingen. Sieben Verteidigungsminister hatte die Bundeswehr seit der Wiedervereinigung. Ursula von der Leyen, seit dem 17. Dezember die neue Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt, ist die achte Chefin seit 1990. Die durchschnittliche Amtszeit ist somit deutlich kürzer als eine Legislaturperiode, was viel über die Probleme und die speziellen Herausforderungen an der Spitze dieses sehr speziellen Ressorts aussagt, das so dringend Konstanz und Kontinuität bräuchte. Das Amt ist ein Schleudersitz - und wird es auch bleiben. Auch Thomas de Maizière brachte es auf nicht einmal drei Dienstjahre als Oberbefehlshaber der Armee. Er wäre gerne länger geblieben, doch die ehrgeizige Ursula von der Leyen drängte mit Macht auf eine Beförderung. Angela Merkel konnte ihren engen Vertrauten, der nach der Drohnen-Affäre schwer angeschlagen war, nicht halten. Seine Rückkehr ins Innenressort wirkt nicht nur wie eine Degradierung, sondern ist es auch. Entsprechend verbittert ist er, wie bei seiner Verabschiedung deutlich wurde. Da scheidet einer im Unfrieden mit sich selbst und den Umständen aus dem Amt. Dass er wegen des Euro-Hawk-Debakels gar an Rücktritt dachte, überrascht nicht, es gab schon Minister, die wegen weniger ihr Amt verloren. Trotz seiner kurzen Dienstzeit im Bendlerblock hat sich de Maizière bleibende Verdienste erworben. Seine Reform der Bundeswehr war eine taktische Meisterleistung, weil er ein Konzept durchsetzte, das sich klar an den sicherheitspolitischen Anforderungen und nicht an struktur- und regionalpolitischen Wunschlisten orientierte. Die Bundeswehr wird, wenn alles umgesetzt ist, effizienter aufgestellt sein und den Erfordernissen einer Armee im Einsatz entsprechen. Erheblichen Nachholbedarf gibt es hingegen bei der Nachwuchsgewinnung. Als Arbeitgeber ist die Bundeswehr nur bedingt attraktiv, auf diesem Gebiet kann die frühere Familien- und Arbeitsministerin von der Leyen zeigen, was sie kann. Nicht zuletzt erbt die neue Ressortchefin die Altlasten bei den Beschaffungsprojekten. Lang ist die Liste der Probleme, an denen schon ihre Vorgänger verzweifelten - und scheiterten. Ursula von der Leyen liebt Herausforderungen. Nun hat sie die größtmögliche erhalten, die eine Bundeskanzlerin zu vergeben hat. Das Jammern und Klagen ihres Vorgängers am Tag seiner Verabschiedung mag vielleicht unprofessionell und von einer gehörigen Portion Selbstmitleid geprägt sein, und doch dürfte es ihr die Augen öffnen, in was für einem Minenfeld sie sich künftig bewegen wird. Im Vergleich dazu war das Arbeitsministerium ein Sanatorium. Nur wenige Minister haben in diesem Amt eine ganze Legislaturperiode durchgehalten.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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