23.03.2007 16:22:00

AUSBLICK/Weitere Abschwächung beim ifo-Geschäftsklima erwartet

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Stimmung in den deutschen Unternehmen dürfte sich im März zwar leicht eingetrübt haben, dennoch sollte das Geschäftsklima weiterhin ein hohes Maß an Zuversicht widerspiegeln. Die von Dow Jones Newswires befragten Bankökonomen gehen davon aus, dass der ifo-Geschäftsklimaindex in diesem Monat auf 106,5 von 107,0 Punkten im Februar gefallen ist, was den dritten Rückgang in Folge darstellen würde. Das Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung wird die Ergebnisse seiner viel beachteten Umfrage unter rund 7.000 Unternehmen am Dienstag (10.00 Uhr) vorstellen.

   Die Volkswirte der Commerzbank (Prognose: 105,5) sehen die Entwicklung des deutschen Geschäftsklimas über dem Zenit. Zum einen sei das aktuelle Niveau des ifo-Index gemessen an der realwirtschaftlichen Entwicklung als hoch zu betrachten, zum anderen spreche das geringere reale Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2007 für einen Rückgang der Stimmungsindikatoren. Für die kommenden Monate sei mit einer Fortsetzung der Stimmungseintrübung zu rechnen, so die Commerzbank-Ökonomen, die diese Schlussfolgerung auch auf den gesamten Euroraum übertragen.

   Optimistischer sind hingegen die Experten der DZ Bank (Prognose: 107,4). Sie verweisen hinsichtlich ihrer zuversichtlichen Prognose auf die bislang nur wenig gravierenden Auswirkungen der Mehrwertsteueranhebung, zudem wird ihrer Einschätzung nach die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt den privaten Verbrauch stützen. Für einen leicht höheren ifo-Index spricht nach Auffassung der DZ Bank auch der zuletzt abermals gestiegene Index der ZEW-Erwartungen. Die Ökonomen der Bank sagen für beide Teilkomponente des ifo-Index eine Steigerung voraus: Der Erwartungsindex wird demnach auf 103,0 (Februar: 102,6) zulegen, der Lageindex auf 112,0 (111,6).

   Die Volkswirte der Landesbank Baden-Württemberg (Prognose: 106,0) sehen das Geschäftsklima im März vor allem durch zahlreiche negative Entwicklungen belastet. So habe es bei den "harten" Daten schwache Entwicklungen beim Auftragseingang und dem Einzelhandel gegeben, außerdem habe sich die Gesamtlage im Euroraum eingetrübt. Darüber hinaus dürften nach Auffassung der Landesbanker auch die Turbulenzen an den Aktienmärkten Spuren bei den Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen hinterlassen haben.

   Wenngleich also ein weiterer Rückgang des ifo-Index erwartet wird, sind die Prognosen für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr weiterhin recht positiv. Zwar sehen die meisten Experten keine Wiederholung der starken Wachstumsperformance des Vorjahres, doch pendeln sich viele Wachstumsschätzungen mittlerweile um die 2% ein, nachdem die deutsche Wirtschaft 2006 mit 2,7% gewachsen ist. -Von Peter Trautmann, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69/297 52-310,

   peter.trautmann@dowjones.com

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   March 23, 2007 11:20 ET (15:20 GMT)

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