13.11.2012 17:12:39

AUSBLICK/Euroraum-Wirtschaft schrumpft im 3. Quartal

   Von Hans Bentzien

   Die Wirtschaft des Euroraums dürfte im dritten Quartal 2012 geschrumpft sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte prognostizieren, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Währungsraums gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent gesunken ist. Bereits im zweiten Quartal war das BIP um 0,2 Prozent geschrumpft. Eurostat wird die Daten am Donnerstag um 11.00 Uhr veröffentlichen. Die außerdem zur Veröffentlichung anstehenden Zahlen der nationalen Statistikämter zeigen voraussichtlich, dass die Konjunktur besonders im Süden schwach gewesen ist. Deutschlands BIP dagegen sollte - wohl zum letzten Mal in diesem Jahr - gestiegen sein.

   Als erstes der Eurozone-Länder legt um 7.30 Uhr Frankreich seine BIP-Daten vor. Die befragten Volkswirte sagen eine Stagnation voraus und sind damit etwas optimistischer als die Banque de France, die einen BIP-Rückgang erwartet. Ein Teil der Experten konnte bei seiner Prognose nicht mehr die unerwartet schwache Entwicklung der Industrieproduktion im September berücksichtigen.

   Für Deutschland wird ein BIP-Anstieg um 0,2 Prozent erwartet, im zweiten Quartal war die Wirtschaft noch um 0,3 Prozent gewachsen. Die Hoffnung auf Wirtschaftswachstum beruht vor allem auf der Industrieproduktion, die zuletzt zwar schwach war, im Durchschnitt des gesamten dritten Quartals aber doch um 0,8 Prozent gestiegen ist.

   In den anderen Wirtschaftsbereichen ist die Lage dagegen weniger klar: Der Konsum ist mit den üblichen Unsicherheiten behaftet und die Investitionen dürften das Wachstum erneut belastet haben. Einen Wachstumsbeitrag dürfte vor allem der Außenhandel geliefert haben. Destatis wird die Daten am Donnerstag um 8.00 Uhr veröffentlichen.

   Spaniens BIP ist laut einer Vorabschätzung im dritten Quartal um 0,3 Prozent gesunken, nicht mehr ganz so stark wie im zweiten Quartal mit minus 0,4 Prozent. Einen Wendepunkt markiert diese Entwicklung allerdings noch nicht, denn die Jahresrate verschlechterte sich auf minus 1,6 von zuvor minus 1,3 Prozent. Erwartet wird für Donnerstag 9.00 Uhr eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung.

   Finster sieht die Lage in Italien aus. Ökonomen erwarten, dass das BIP der drittgrößten Volkswirtschaft des Euroraums um 0,5 Prozent gesunken ist, nachdem es im zweiten Jahresviertel um 0,8 Prozent geschrumpft war. Die Jahresveränderungsrate dürfte dabei auf minus 2,8 von minus 2,6 Prozent abgerutscht sein. Ökonomen gehen davon aus, dass eine schwache Entwicklung im Dienstleistungssektor und am Bau schwerer gewogen hat als die Stabilisierung der Industrieproduktion. Veröffentlicht werden die Daten um 10.00 Uhr.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/chg

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   November 13, 2012 10:42 ET (15:42 GMT)

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