04.03.2016 18:03:45

AUSBLICK/Deutscher Auftragseingang sinkt im Januar um 0,4 Prozent

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang in Deutschland dürfte zu Jahresbeginn erneut gesunken sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Bestellungen im Januar gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gesunken sind. Das Statistische Bundesamt wird die Daten am Montag um 8.00 Uhr veröffentlichen.

   Die Entwicklung des deutschen Auftragseingangs ist in den vergangenen Quartalen etwas schwankend gewesen. Im dritten Quartal gab es drei monatliche Rückgänge in Folge, auf die im vierten Quartal zwei Anstiege folgten. Zum Schluss allerdings, im Dezember, gingen die Orders um 0,7 Prozent zurück. Wie wird der Start ins neue Jahr sein?

   Die Signale sind etwas widersprüchlich. So ergab die Einkaufsmanagerumfrage von Markit für Januar durchaus noch einen Anstieg der Bestellungen, allerdings, so konkretisierte Markit, war es der schwächste seit Juli 2015. Und ein Blick in die Statistik der Deutschen Bundesbank zeigt, dass die Auftragseingänge in jenem Monat um 2,3 Prozent geschrumpft sind und um 1,5 Prozent unter Vorjahresniveau lagen.

   Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen erwartet zwar nur einen Rückgang um 0,5 Prozent, doch ist das nur seiner Einschätzung zu verdanken, dass die Bestellungen in der Kategorie "Sonstiger Fahrzeugbau" deutlich zugelegt haben.

   "Ohne diesen Sektor rechnen wir mit einem deutlich stärkeren Rückgang. Schwachpunkt dabei waren wohl wieder die Bestellungen von außerhalb des Euroraums, deren jüngste Erholung sich angesichts der Probleme in den Emerging Markets wohl kaum als nachhaltig erweisen wird, sondern gerade im Dezember wohl durch eine besonders hohe Anzahl an Großaufträgen in anderen Bereichen getragen wurde", kalkuliert er.

   Gesunken sind allerdings nicht nur die Einkaufsmanagerindizes, sondern auch das ifo-Geschäftsklima. Gleichwohl sind die Analysten von M.M. Warburg etwas optimistischer. Sie erwarten einen Rückgang der Bestellungen um nur 0,3 Prozent und verweisen darauf, dass die bei den Unternehmen ermittelte Stimmung oft stark von der Tendenz der Börsen beeinflusst ist. So habe der ifo-Index seit 2009 mehrfach Abschwungsignale geliefert, die sich später nicht bewahrheitet hätten.

   Intesa Sanpaolo dagegen erwartet sogar einen Rückgang um 0,9 Prozent. Außerdem sehen die Analysten nach der schwachen Markit-Umfrage für Februar einen weiteren Rückgang.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/cln

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   March 04, 2016 11:33 ET (16:33 GMT)

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