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27.02.2013 14:15:31

AUSBLICK/Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im Februar wieder

   Von Hans Bentzien

   Die Arbeitslosigkeit in Deutschland dürfte im Februar wieder leicht zugenommen haben. Nach einem überraschenden Rückgang der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl um 16.000 im Januar rechnen die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte für Februar mit einem Anstieg um 1.500. Allerdings ist die Schwankungsbreite der Prognosen sehr hoch. Die Arbeitslosenquote sehen die Ökonomen unverändert bei 6,8 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit wird die Daten am Donnerstag um 9.55 Uhr veröffentlichen.

   Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt ist grundsätzlich betrachtet erstaunlich gut - gemessen an der Entwicklung in anderen europäischen Ländern sowieso, aber auch mit Blick auf die Konjunktur. Denn das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres stetig abgeschwächt, und im vierten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt sogar um 0,6 Prozent. Am Arbeitsmarkt war davon aber kaum etwas zu merken. Zwar nahm die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit seit einigen Monaten zu, aber das nur leicht.

   Erschwert wurde die Beurteilung der Daten durch Revisionen, die die Bundesagentur vornahm. Sah es zunächst so aus, als wäre die Arbeitsmarktlage Ende 2012 deutlich schlechter gewesen als bisher angenommen, stellte sich die Lage Anfang 2013 nach einer Aufwärtsrevision plötzlich wieder freundlicher dar. Was hat vor diesem Hintergrund der recht deutliche Rückgang der Arbeitslosenzahl im Januar zu bedeuten?

   Die von Dow Jones Newswires befragten Experten sehen überwiegend das Risiko, dass es zu einer Gegenreaktion gekommen ist, was konjunkturell gesehen gut begründet wäre: Die zyklische Schwäche hat sich noch gar nicht richtig am Arbeitsmarkt gezeigt, der ja ein so genannter nachlaufender Indikator ist.

   So rechnet beispielsweise Intesa Sanpaolo mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um 5.000, obwohl Umfragen von ifo Institut und EU-Kommission darauf hindeuten, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt stabilisieren dürfte. Obgleich die meisten Beobachter bereits für das erste Quartal wieder mit Wirtschaftswachstum rechnen, will die Bank einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 7,1 bis 7,3 Prozent im Lauf der nächsten Monate nicht ausschließen.

   Dagegen rechnet die BayernLB damit, dass die Arbeitslosenzahl wegen der positiven Unternehmensumfragen der vergangenen Monate um weitere 10.000 gesunken ist.

   Die Prognosen in der aktuellen Umfrage variieren ungewöhnlich deutlich. So erwartet die Landesbank Berlin einen Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl um 18.000, M.M. Warburg dagegen einen Rückgang um 15.000.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/apo

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   February 27, 2013 07:45 ET (12:45 GMT)

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