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05.01.2016 16:45:52

AUSBLICK 2016 / 5 Zentralbanker, die im Fokus stehen werden

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Entwicklung an den Finanzmärkten wird im neuen Jahr weiter und wohl noch stärker von Entscheidungen der führenden Zentralbanken bestimmt werden. Dabei stehen die Präsidenten von fünf Notenbanken besonders im Blickpunkt:

1. Janet Yellen Die Fed-Chefin hat gerade die erste Zinserhöhung in den USA seit fast zehn Jahren auf den Weg gebracht. Im neuen Jahr hat sie es mit einer noch diffizileren Aufgabe zu tun: Sie muss entscheiden, wann sie zum nächsten Zinsschritt ansetzt und wann diesem weitere folgen werden. Yellen hat vorausgesagt, dass die kurzfristigen Zinsen in den USA schrittweise steigen werden, wenn die flaue Inflation langsam wiedererwacht. Aber sie hat bereits eingeschränkt, dass niemand "mechanische, gleiche hohe Zinsanhebungen in festen Zeitabständen" erwarten sollte.

2. Mario Draghi Die scheinbare Macht des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) über die Finanzmärkte hat Ende 2015 einen Knacks bekommen. Zwar weitete die EZB ihr ohnehin massives Stimulierungsprogramm noch einmal aus. Doch die Investoren waren davon weniger beeindruckt als von der Zentralbank erhofft. Sie trieben den Euro nach oben, was dämpfenden Einfluss auf die Exporte haben dürfte und die Inflation weiter bei nahe null halten könnte. Draghi hat seitdem signalisiert, dass weitere Schritte möglich seien. Wie erfolgreich Draghi als Dirigent der Märkte und des keineswegs einmütigen EZB-Rats auftritt, wird für Aktien, Anleihen und Devisen der entscheidende Einflussfaktor sein.

3. Haruhiko Kuroda Der Gouverneur der Bank of Japan (BoJ) steht vor einem weiteren schwierigen Jahr. Die Inflation dümpelt weiter weit unterhalb der angepeilten 2 Prozent, die Konjunktur kommt nicht in Schwung - trotz drei Jahren aggressiver Lockerung der Geldpolitik. Gefährdet ist auch Kurodas Glaubwürdigkeit, nachdem er im vergangenen Jahr zwei Mal den erwarteten Zeitpunkt für das Erreichen des Inflationsziels nach hinten verschoben hat. Im Dezember unternahm die BoJ moderate "ergänzende" Lockerungsmaßnahmen - ein Schritt, der eigentlich in Kontrast steht zu Kurodas Versprechen, alles zu tun, um das Inflationsziel zum "frühestmöglichen" Zeitpunkt zu erreichen. Das nährte den Verdacht, dass der Zentralbank die Munition ausgeht.

4. Mark Carney Der aus Kanada stammende Chef der Bank of England hat seit seinem Amtsantritt 2013 eine gesunde Expansion der britischen Wirtschaft miterlebt. Gleichzeitig beließ er aber den Leitzins weiter auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent, da die Inflation anhaltend niedrig ist. Nun könnte er vor der Aufgabe stehen, die Zinsen tatsächlich anzuheben, sofern die Wirtschaft wie erhofft vorankommt. Allerdings gibt es dunkle Wolken durch das bevorstehende Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union, das Premierminister David Cameron 2016 oder 2017 abhalten will. Die daraus resultierende Unsicherheit könnte das Wachstum dämpfen. Sollte es gar zu einer - allerdings als wenig wahrscheinlich angesehenen - Entscheidung gegen die Union kommen, müsste sich Carney als Krisenmanager erweisen. Denn eine Ablehnung der EU-Mitgliedschaft dürfte beträchtliche wirtschaftliche Turbulenzen auf der Insel auslösen.

5. Thomas Jordan Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird seine Handlungsoptionen in den ersten Monaten des Jahres von der EZB und der Fed in die Hand gespielt bekommen. Zudem muss er darauf setzen, dass die erhoffte globale Konjunkturerholung die Folgen des starken Franken mildert. Wenn die Fed schrittweise und moderat die Zinsen erhöht und die EZB sich mit weiteren Stimulierungsmaßnahmen zurückhält, kann sich die SNB ruhig verhalten. Wenn die Fed auf weitere Zinsanhebungen verzichtet oder die EZB bei ihrem Anleihekaufprogramm noch einen Schlag zulegt, könnten Jordan und die SNB gezwungen sein, mit Interventionen und/oder einer weiteren Senkung des ohnehin bereits negativen Einlagensatzes zu reagieren.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/DJN/smh/hab

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   January 05, 2016 10:15 ET (15:15 GMT)

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