IPO-Kalender 28.01.2022 06:19:00

Auf die Börsengänge dieser Unternehmen dürfen sich Anleger 2022 freuen

Auf die Börsengänge dieser Unternehmen dürfen sich Anleger 2022 freuen

• Börsenjahr 2022 verspricht viele Neulinge
• Zahlreiche Spin-Offs geplant

Ein Blick in den IPO-Kalender offenbart, dass sich Investoren auch im neuen Jahr wieder auf viele interessante Börsenkandidaten freuen dürfen. Im Folgenden werden einige - aber natürlich nicht alle - Unternehmen aufgelistet, die in 2022 voraussichtlich den Gang auf das Parkett wagen werden.

Solarisbank

Die Solarisbank treibt ihre Börsenpläne voran: Im dritten Quartal 2022 könnte es so weit sein, hat Vorstandschef Roland Folz dem "Handelsblatt" verraten. Mit einer Bewertung von rund 1,4 Milliarden Euro wäre es der größte Börsengang eines deutschen Finanztechnologie-Startups der letzten Jahren.

Das 2016 gegründete Berliner Fintech bietet als mietbare Banking-Plattform anderen Unternehmen Bankdienstleistungen an. Insbesondere andere FinTechs nutzen seine Vollbanklizenz von der BaFin für ihre eigenen Apps und Online-Dienste. Auf diese Weise können sie nämlich Finanzdienstleistungen anbieten, ohne selbst eine solche Lizenz zu besitzen.

Ein Wermutstropfen ist vielleicht, dass Solarisbank laut Aussage von Folz "auf mittlere Sicht keinen Gewinn schreiben" wird. Denn "im Fokus stehen Wachstum und Investitionen in unsere europäische Plattform", so der Vorstandschef.

Uhde Chlorine Engineers

Ein weiteres Unternehmen, das schon bald den deutschen Aktienmarkt bereichern könnte, ist Uhde Chlorine Engineers. Laut einem "Bloomberg"-Bericht wird bei dem für das erste Quartal geplanten IPO ein Emissionserlös in Höhe von fünf Milliarden Euro angestrebt.

Uhde Chlorine Engineers ist die Wasserstofftochter von thyssenkrupp und produziert Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung. Hierbei sehe sie sich als Marktführer.

Mobileye

Mitte 2022 will der US-Halbleiterhersteller Intel seine israelische Tochter Mobileye durch die Ausgabe neuer Aktien an die Börse bringen. Die Fahrassistenz-Tochter könnte dabei mit mehr als 50 Milliarden US-Dollar bewertet werden. Mobileye entwickelt Fahrassistenzsysteme und setzt dabei im Gegensatz zu seinen Konkurrenten NVIDIA und QUALCOMM auf ein chipbasiertes Kamerasystem.

Intel begründete die Abspaltungspläne mit einem zunehmenden Investoren-Interesse an autonomen Fahrzeugen. Jedoch hat der Chip-Gigant angekündigt, auch nach einem Börsengang die Mehrheit an Mobileye behalten zu wollen.

Eni R&R

Derweil will Eni den Wert seiner emissionsärmeren Geschäfte maximieren. Dazu will der Konzern laut "Bloomberg" seine neu gebildete Erneuerbare-Energien- und Retail-Tochter Eni R&R im Jahr 2022 an die Börse bringen und strebt dabei eine Bewertung von bis zu 15 Milliarden Euro an. Dennoch will der italienische Ölkonzern auch nach diesem Schritt Mehrheitsgesellschafter bei Eni R&R bleiben, hieß es.

Euroapi

Im Rahmen seines Konzernumbaus bündelt der Pharmahersteller Sanofi seine Vermarktungs- und Entwicklungskapazitäten für aktive pharmazeutische Wirkstoffe (API) in dem neu geschaffenen Spezialunternehmen Euroapi. Abhängig von den Marktbedingungen wird für 2022 ein Listing an der Pariser Euronext erwogen. Sollten die Börsenpläne tatsächlich umgesetzt werden, so wollen die Franzosen nach Angaben eines Sanofi-Managers weiterhin einen Minderheitsanteil von rund 30 Prozent an Euroapi behalten.

Bol.com

Mitte November verkündete auch der niederländische Handelskonzern Ahold Delhaize, dass er derzeit prüfe, ob er seine Online-Vertriebsplattform Bol.com im zweiten Halbjahr 2022 an die Börse bringen soll, weil er sich hiervon ein größeres Wachstumspotenzial verspricht. Jedoch sei vorgesehen, auch im Falle eines Börsengangs die Kontrolle über den größten Online-Buchhändler in den Niederlanden zu behalten.

Ionos

United Internet will die Marktführerschaft im europäischen Cloud-Geschäft ausbauen und dazu seine Cloud-Tochter Ionos ab dem Frühjahr 2022 an die Börse bringen, hat Vorstandschef Ralph Dommermuth Anfang November gegenüber "Börse Online" erläutert. Mit einem geschätzten Marktwert von fünf Milliarden Euro könnte es das bisher größte IPO dieser Art in Europa werden.

Zwar habe man sich noch nicht auf einen Börsenplatz festgelegt, jedoch arbeite man aktuell daran, "ab dem Frühjahr 2022 "IPO ready" zu sein, das heißt zum passenden Zeitpunkt 2022 oder 2023 mit relativ kurzer Vorlaufzeit einen Börsengang durchführen zu können", sagte Dommermuth. Er beteuerte zudem, dass United Internet auch nach einem IPO der wesentliche Ankeraktionär von Ionos bleiben werde.

Es machen sich also bereits zahlreiche Börsenaspiranten in den Startlöchern bereit. Das Börsenjahr 2022 verspricht damit für Anleger äußerst interessant zu werden und viele neue Möglichkeiten zu bieten.

Redaktion finanzen.at

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