28.09.2016 18:00:46
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Arbeitgeber: Halten des Rentenniveaus nicht finanzierbar
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die Arbeitgeber halten nach dem Bekanntwerden neuer Zahlen zu den künftigen Kosten der gesetzlichen Rente ein Festhalten am heutigen Rentenniveau für nicht finanzierbar. Laut den Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums müsste der Beitragssatz zur Rente im Jahr 2045 von heute 18,7 auf 26,4 Prozent steigen.
Das sei absolut nicht zu stemmen und eine Überforderung, hieß es aus dem Arbeitgeberverband BDA. "Wir brauchen wie bisher nicht nur eine Haltelinie beim Rentenniveau, sondern auch beim Beitragssatz", sagte ein Sprecher. Nach den Daten von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) würden ein Einfrieren des heutigen Rentenniveaus im Jahr 2045 rund 40 Milliarden Euro mehr verschlingen als heute. Beschäftigte und Unternehmen hätten Mehrkosten von je 16 Milliarden Euro zu tragen, die Staatskasse 8 Milliarden.
In der Großen Koalition wird derzeit intensiv darüber diskutiert, für das in der alternden Gesellschaft allmählich sinkende Rentenniveau eine Haltelinie einzuführen. Heute liegt es bei 47,8 Prozent. Auch Gewerkschaften und die Linke haben sich die Forderung auf die Fahnen geschrieben, gegen drohende Altersarmut vorzugehen.
Nahles will Ende des Jahres ihre Vorschläge zur Reform der Rente präsentieren. Die Arbeitgeber warnten davor, die junge Generation und die Unternehmen bei der Sicherung des Ruhestands nicht über Gebühr zu entlasten.
Nach derzeit geltendem Recht darf das Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent sinken. Die Zahlen aus dem Arbeitsministerium zeigen, dass ohne Gegenmaßnahmen diese Grenze 2035 gerissen wird.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/smh
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September 28, 2016 11:27 ET (15:27 GMT)
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