15.10.2008 08:42:00
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APA ots news: Unternehmensgewinne in Österreich stiegen 2007 weiter an
Wien (APA-ots) - Die jährliche Untersuchung der Kennzahlen der wichtigsten an der Wiener Börse notierten heimischen Unternehmen zeigt: die Unternehmensgewinne stiegen auch 2007 weiter und haben sich in den letzten fünf Jahren (2003 bis 2007) auf über 12 Mrd. Euro vervierfacht. Auch die ausgeschütteten Dividenden wurden auf mehr als 3,2 Mrd. Euro vervierfacht. Beschäftigung und Investitionen dagegen hinken hinterher. Vor allem aber hat sich die Einkommensschere zwischen Management und Arbeitnehmern deutlich geöffnet: während sich die Vorstandsgehälter verdoppelt haben, ist der Personalaufwand je Mitarbeiter sogar um 10 Prozent zurückgegangen. Die Arbeitnehmer trugen zur zusätzlichen Wertschöpfung bei, profitierten aber wenig davon.****
Die jährliche Untersuchung der Geschäftsberichte der wichtigsten an der Wiener Börse notierten Unternehmen durch die "Österreichische Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung (ÖGPP)" ergab heuer zusammengefasst folgende Ergebnisse:
Gewinne auf 12,1 Mrd. Euro vervierfacht
Die Gewinne nach Steuern der knapp 40 wichtigsten Unternehmen sind von zusammen 3,0 Mrd. Euro im Jahr 2003 auf 12,1 Mrd. Euro im Vorjahr und damit um rund 300 Prozent gestiegen, haben sich somit vervierfacht. Die Unternehmen mit den höchsten Gewinnen nach Steuern waren 2007 erneut die großen Banken und Energieunternehmen, darunter etwa die ERSTE und Raiffeisen International, weiters die OMV und der Verbund.
Dividenden auf über 3,2 Mrd. Euro vervierfacht
Auch die an die Eigentümer (Aktionäre) dieser Unternehmen ausgeschütteten Dividenden stiegen in diesen Jahren deutlich an - von 815 Mio. Euro im Jahr 2003 auf über 3,2 Mrd. Euro im Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von rund 295 Prozent bzw. einer Vervierfachung. Am großzügigsten waren bei Dividendenzahlungen 2007 die BA-CA, die OMV, die Telekom und der Verbund.
Investitionen gestiegen
Nach stagnierenden Investitionen in den Jahren 2003 bis 2005 gab es 2006 und 2007 wieder eine Zunahme. Die größten Investoren waren im Vorjahr die OMV und die voestalpine.
Beschäftigung weit geringer als Gewinne gestiegen
Während Gewinne und Dividenden der Unternehmen in den letzten fünf Jahren um jeweils rund 300 Prozent gestiegen sind, hat die Zahl der Beschäftigten nur um 74 Prozent zugenommen, was zum Teil auch durch Übernahmen bedingt war. Bei sieben der knapp 40 Unternehmen waren die Beschäftigtenzahlen 2007 sogar geringer als 2003.
Jeder Beschäftigte erarbeitete 23.000 Euro Gewinn
Stellt man die Gewinne nach Steuern in ein Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten, so ergibt sich, dass jeder Beschäftigte im Jahr 2007 nicht nur seinen Lohn, sein Gehalt bzw. die Kosten des Unternehmens erarbeitete, sondern darüber hinaus auch noch einen Gewinn (nach Steuern) von durchschnittlich rund 23.000 Euro (im Jahr 2003 waren es noch 10.000 Euro).
Bezüge der Vorstände verdoppelt - Personalaufwand gesunken
Zwar ist der Personalaufwand im Untersuchungszeitraum insgesamt angestiegen, pro MitarbeiterIn und Jahr ist er allerdings um 10 Prozent auf etwa 34.700 Euro gesunken. Davon ausgenommen waren allerdings die Einkommen der Vorstände, die von durchschnittlich 480.000 Euro (im Jahr 2003) auf über 890.000 Euro pro Person im Jahr 2007 angestiegen sind, womit sich die Einkommensschere zwischen Management und Mitarbeitern deutlich geöffnet hat: verdienten die Vorstände dieser Unternehmen 2003 noch das 11,7fache ihrer Mitarbeiter, so war es 2007 durchschnittlich das 24,3fache.
Insgesamt kann angesichts dieser Zahlen festgestellt werden: den an der Wiener Börse notierten Unternehmen ging es auch 2007 ausgezeichnet, Umsätze und Gewinne stiegen weiter an, die Vorstände und AktionärInnen durften sich über deutliche Einkommenssteigerungen freuen. Die Mitarbeiter dieser Unternehmen haben allerdings am Unternehmenserfolg nicht entsprechend teilhaben können. (Schluss)
Hinweis für die Medien:
Barbara Hauenschild, Andreas Höferl: Wichtige Kennzahlen börsenotierter Unternehmen in Österreich 2003-2007, Wien 2008
Kostenlos erhältlich und downloadbar unter: www.politikberatung.or.at
Rückfragehinweis: Öst.Gesell.f.Politikberatung und Politikentwicklung Dr. Andreas Höferl Tel.: 0664 142 77 27 mailto:office@politikberatung.or.at http://www.politikberatung.or.at
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OTS0024 2008-10-15/08:32
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