15.03.2020 22:30:00

APA - N A C H R I C H T E N Ü B E R B L I C K

Österreich steht ab Montag fast still

Wien - Das Coronavirus sorgt dafür, dass Österreich ab Montag fast still steht. Per "Ausgangsbeschränkung" wird die Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum massiv eingeschränkt. Alle Menschen sollen in ihren Wohnungen bleiben. Aufsperren dürfen nur noch Geschäfte, die der Grundversorgung dienen. Die Gastronomie darf noch einmal bis 15.00 Uhr offen haben, Unis, Schulen und Kindergärten werden "geschlossen". Von der Ausgangsbeschränkung gibt es nur vier Ausnahmen: Berufsarbeit, die nicht aufschiebbar ist, dringend notwendige Besorgungen und Hilfe für andere Menschen. Darüber sind auch Spaziergänge gestattet, sofern diese alleine oder im Familienverbund gemacht werden.

Flugverkehr wird weitgehend eingestellt

Wien - Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Sonntagabend an alle Österreicher im Ausland appelliert, sich "dringendst auf den Weg" heim zu machen oder das Außenministerium zu kontaktieren, um heimgeholt zu werden. Denn der Flugverkehr von und nach Österreich werde "fast zum Erliegen kommen". Derzeit werde der Flugverkehr noch auf "Minimalbetrieb" durchgeführt, um Menschen heimzuholen. Aber sobald dies abgeschlossen ist, werden alle Flüge in Corona-gefährliche Gebiete gestoppt, betonte Kurz. Derzeit gibt es Flugverbote für die Schweiz, Spanien, Frankreich, Russland, die Ukraine, Großbritannien und die Niederlande.

860 bestätigte Coronavirus-Fälle in Österreich

Wien/Österreich-weit - Die Zahl der an dem Coronavirus infizierten Personen ist in Österreich stark angestiegen: Mittwoch waren es 206, am Donnerstag 302, am Freitag 428, am Samstag 602 und am Sonntag bereits 860 Erkrankte. "Diese Steigerung darf sich nicht fortsetzen - wir müssen durch sehr konsequente Maßnahmen dafür sorgen, dass sich die Steigerung verlangsamt", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Getestet wurden 8.167 Verdachtsfälle. Die Erkrankungen nach Bundesländern: Tirol (254), Oberösterreich (159), Wien (122), Steiermark (111), Niederösterreich (111), Vorarlberg (48), Salzburg (39), Burgenland (10) Kärnten (6).

Zahl der Corona-Toten in Spanien und Italien steigt stark

Madrid - Spanien hat binnen 24 Stunden laut Behördenangaben hundert neue Corona-Todesopfer und 2.000 neue Infektionsfälle registriert. Damit verzeichnet das Land nunmehr 288 Todesopfer. Auch in Italien stieg trotz drakonischer Vorbeugungsmaßnahmen die Zahl der Toten am Sonntag erneut stark um 368 auf insgesamt 1.809. Wegen Verstößen gegen die Quarantäne-Vorschriften gab es in Italien bereits rund 20.000 Anzeigen.

Auch Afrika wird vom Coronavirus erfasst

Johannesburg/Nairobi - Das neue Coronavirus breitet sich zunehmend auch in Afrika aus. Die Konsequenz: Staaten wie Namibia oder Madagaskar streichen Flüge, schließen Schulen oder schließen ihre Häfen für Kreuzfahrtschiffe. Das hat auch Konsequenzen für Urlauber in diesen Ländern. Namibia setzte nach Verkündung seines ersten Falls für die Dauer von 30 Tagen alle Flüge von und nach Katar, Deutschland und Äthiopien aus. Südafrika lässt keine Ausländer aus Risikogebieten mehr ins Land und schließt Schulen und Grenzposten.

Seehofer bestätigt deutsche Grenzschließungen

Berlin - Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat die Rückkehr zu Grenzkontrollen wegen der Corona-Krise bestätigt. Es sollten vorübergehend wieder Grenzkontrollen an den Grenzen zu Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Dänemark und Frankreich eingeführt werden, sagte Seehofer am Sonntagabend in Berlin. Die Kontrollen greifen demnach ab Montag um 08.00 Uhr in der Früh. Der Warenverkehr und auch der Grenzübertritt für Berufspendler bleibe möglich.

US-Notenbank Fed senkt Leitzinsen auf fast null Prozent

Washington - Die US-Notenbank Federal Reserve senkt die Leitzinsen wegen der Folgen des Coronavirus überraschend zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen. Die neue Spanne liegt bei null bis 0,25 Prozent - einen Prozentpunkt niedriger als bisher, wie die Notenbank am Sonntagabend mitteilte. Sie will die US-Wirtschaft damit vor den Folgen der Pandemie schützen.

Insasse nach Brand in Grazer Haftanstalt in Lebensgefahr

Graz - Ein Insasse der Haftanstalt Graz-Jakomini ist am Sonntag bei einem Brand lebensgefährlich verletzt worden. Der 34-Jährige soll nach Angaben der Polizei das Feuer selbst gelegt haben. Drei Justizwachebeamte erlitten eine Rauchgasvergiftung, als sie den Mann aus der Zelle holten. Der Häftling hatte seine Matratze angezündet, wobei nicht klar ist, womit.

(Schluss) pin/mhh

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