07.03.2016 22:37:45

Ankara will mit Flüchtlingskooperation "neue Ära" in Beziehung zu EU einläuten

   BRÜSSEL (AFP)--Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erhofft sich von seinem Angebot zur Flüchtlingsrücknahme eine "neue Ära in den Beziehungen der EU zur Türkei". Trotz aller bisherigen Maßnahmen halte die Flüchtlingsbewegung an, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz bei der Nato während einer Pause beim EU-Türkei-Gipfel. Deswegen sei er mit einem "neuen Paket an Vorschlägen" nach Brüssel gereist.

   Ankara verfolge damit zwei Ziele, machte Davutoglu klar: Flüchtlinge sollten "entmutigt" werden, sich auf die Weiterreise zu machen. Und die EU-Türkei-Beziehungen sollten über die Flüchtlingsfragen hinaus gestärkt werden, auch mit Blick auf den EU-Beitrittsprozess.

   Einzelheiten zu dem neuen Plan präsentierte er vor der Presse nicht. EU-Delegationen zufolge bietet Ankara aber an, alle Flüchtlinge zurückzunehmen, die es durch die Ägäis nach Griechenland geschafft haben. Für jeden Syrer unter ihnen soll die EU einen anderen Syrer, der schon in der Türkei lebt, aufnehmen.

   Darüber hinaus fordert Ankara demnach Visafreiheit für seine Bürger schon ab Ende Juni, die Eröffnung neuer Kapitel in den Beitrittsverhandlungen sowie drei Milliarden Euro zusätzlich zur Versorgung der Flüchtlinge in der Türkei.

   Die Staats- und Regierungschefs berieten am Abend mit ihren Delegationen über die türkischen Vorschläge. Beim Abendessen wollten sie dann gemeinsam mit Davutoglu über das weitere Vorgehen beraten. Ein EU-Diplomat prophezeite, wenn sich der Gipfel auf eine gemeinsame Position einigen sollte, dann werde es "sehr spät".

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/mgo

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   March 07, 2016 14:21 ET (19:21 GMT)- - 02 21 PM EST 03-07-16

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