Quartalszahlen stehen an |
26.02.2020 22:17:00
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Analyst sieht schwarz: Beyond Meat-Aktie vor Absturz?
• Analyst warnt vor Enttäuschungspotenzial beim Unternehmensausblick
• Möglicher Deal mit McDonald’s wichtiger Faktor für Aktienkurs
Die Aktie des Produzenten von veganen Fleischalternativen Beyond Meat kann auf einen guten Jahresstart zurückblicken: Verglichen mit dem Schlusskurs aus 2019 liegt das Papier momentan rund 60 Prozent im Plus. Zu verdanken hat die Beyond Meat-Aktie dies jedoch hauptsächlich einem kräftigen Kurssprung Anfang Januar. Seitdem dümpelt sie auf einem vergleichsweise konstanten Niveau vor sich hin. Doch das könnte sich bald ändern, denn in wenigen Tagen steht die Zahlenvorlage für das vierte Quartal 2019 an. Ein Analyst erwartet jedoch, dass sich die Aktie in der Folge eher nach unten als nach oben bewegen wird.
So reagierte die Beyond Meat-Aktie auf die letzte Bilanz
Schon nach den letzten Quartalszahlen war die Beyond Meat-Aktie heftig unter die Räder gekommen - obwohl das Unternehmen zum ersten Mal einen Quartalsgewinn in Höhe von 4,2 Millionen US-Dollar verbuchen konnte und auch der Umsatz um das Dreieinhalbfache gesteigert wurde. Selbst dass der Fleischersatz-Spezialist seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr anhob, half nichts: Das Papier brach an der US-Börse NASDAQ nach der Bilanzvorlage um mehr als 20 Prozent ein.
Oppenheimer sieht Enttäuschungspotenzial
Mit Blick auf die Zahlenvorlage für das vierte Quartal, die für den 27. Februar terminiert ist, spricht Oppenheimer-Analyst Rupesh Parikh von "Raum für Enttäuschungen". Laut einer Analyse vom vergangenen Dienstag, die "Yahoo Finance" vorliegt, bereiten dem Experten vor allem die dann vorgestellten Prognosen Sorgen. Er fürchtet, dass die Anleger in diesem Bereich deutlich zu viel erwarten. Die vom Unternehmen im Rahmen der Bilanzvorlage kommunizierten Prognosen "berücksichtigen typischerweise nur bestätigte Zugewinne im Vertrieb. Daher glauben wir, dass Risiken bestehen, dass die Schätzungen möglicherweise unter den Markterwartungen liegen, obwohl die Auslieferungen 2020 letztendlich höher sein könnten", zitiert das US-Portal aus Parikhs Analyse.
Laut dem Experten sei der starke Lauf der Beyond Meat-Aktie in den letzten Wochen vor allem damit zu erklären, dass Anleger nach der Ankündigung einer testweisen Zusammenarbeit mit McDonald’s in Kanada, wo der vegane PLT-Burger in einigen Filialen verkauft wird, darauf setzen, dass der Fast Food-Riese auch in den USA einen Burger mit der Pflanzenfrikadelle von Beyond Meat ins Angebot nehmen wird. Einen entsprechenden Vertrag gibt es bisher jedoch nicht, und somit dürfte eine mögliche weitreichende Kooperation mit McDonald’s auch beim Unternehmensausblick nicht berücksichtigt werden. Die Anleger hätten aber "anscheinend hohe Erwartungen" in Bezug auf einen solchen Deal und dessen Auswirkungen auf das Geschäft von Beyond Meat, so der Oppenheimer-Experte. Das dementsprechend gleichermaßen hohe Enttäuschungspotenzial könnte daher - gemeinsam mit der ebenfalls hohen Leerverkaufsquote von mehr als 40 Prozent - den Aktienkurs des Pflanzenfleischherstellers im Nachgang der Bilanzvorlage belasten, glaubt Parikh.
Das Analysehaus Oppenheimer bewertet die Beyond Meat-Aktie daher mit "Hold" und sieht laut "Yahoo Finance" nur noch ein gedämpftes Aufwärtspotenzial für den Titel, da die Aktie ohnehin schon ziemlich teuer bewertet sei, der Wettbewerb zunehme und das Potenzial für weiteren Verkaufsdruck nach dem Auslaufen der Haltefrist gestiegen sei.
Analysten glauben nicht an weiteres Kursplus
Auch andere Experten sehen die Beyond Meat-Aktie momentan skeptisch. So hat etwa das Analysehaus Bernstein bereits im Januar seine Kaufempfehlung gestrichen und das Papier auf "Market-Perform" abgestuft. Als Begründung gab Analystin Alexia Howard an, dass nach der Rally "das kurzfristige Umsatzwachstumspotenzial von Beyond Meat in den USA nun zu einem großen Teil eingepreist" sei und die Aktie ihrer Meinung nach nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial besitze. Auch Analyst Ken Goldman von der US-Bank JPMorgan senkte Beyond Meat Ende Januar von "Overweight" auf "Neutral", da viele positive Nachrichten zum Unternehmen mittlerweile im Kurs eingepreist seien. Sein Kursziel von 134 US-Dollar pro Aktie lässt allerdings noch etwas Raum nach oben.
Auch die US-Investmentbank Piper Sandler ist skeptisch bezüglich der weiteren Kurschancen für die Beyond Meat-Titel. Grund ist auch hier der mögliche Deal mit McDonald’s. Laut "Der Aktionär" geht Analyst Michael Lavery davon aus, dass "alle Vorteile, die ein Deal mit McDonald’s bringen könnte, im Aktienkurs von Beyond Meat eingepreist" seien. Im Umkehrschluss heißt das, dass die Aktie ohne einen Deal deutlich unter Druck geraten dürfte - und dieser ist bislang ja noch reine Fantasie. Lavery gibt zudem zu bedenken, dass Umfragen gezeigt hätten, dass "die Betreiber von McDonald’s-Filialen wegen des Preises skeptisch sind gegenüber fleischlosen Burgern". Sein Kursziel befindet sich mit 115 US-Dollar daher eng am aktuellen Kurs, auch er empfiehlt, die Aktie zu halten.
Redaktion finanzen.at
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