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15.07.2011 15:27:32

ANALYSE/Societe Generale: IPO-Markt ist wieder voll da

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Ansicht der Societe Generale dürfte sich die Erholung des IPO-Marktes trotz der anhaltend hohen Volatilität an den Aktienmärkten im zweiten Halbjahr dieses Jahres fortsetzen. "2011 ist der IPO-Markt trotz einiger Verschiebungen und Absagen wieder voll da", sagte Ralf Darpe, Leiter Global Capital Markets für die deutschsprachigen Kapitalmärkte bei der französischen Bank.

 

    Nach einem Volumen in Europa von 18,4 Milliarden Euro bei Börsengängen in den ersten sechs Monaten sei im Gesamtjahr mit 40 Milliarden Euro zu rechnen. In Deutschland etwa stünden mit Evonik und Osram einige nennenswerte Transaktionen auf der Agenda. Hinzu kämen beispielsweise Börsengänge spanischer Sparkassen, und in Polen stehe ein großes Privatisierungsprogramm an. Außerdem dürften derzeit in Unternehmen noch einige Pläne geprüft werden, die "noch nicht in der Presse sind".

 

    "Der Markt ist wieder da für große und kleinere Transaktionen", sagte Darpe. So habe es im ersten Halbjahr mit dem Rohstoffhändler Glencore einen großen IPO gegeben und in Deutschland mit der Norma Group und GSW Immobilien mittelgroße. Weitere Namen waren der Fahrradhersteller Derby Cycle und die Modekette Adler . "Das ist ein Zeichen, dass der Markt von oben und unten wieder gesundet."

 

    Grundsätzlich müssten sich sowohl Emittenten als auch Investoren an eine höhere Schwankungsbreite des Marktes gewöhnen. Und in Zeiten hoher Volatilität sei es wichtig, das "richtige Emissionsfenster" zu finden und zu nutzen. Das hätten Emittenten in den vergangenen beiden Jahren gelernt. In der Regel gehe der Trend hin zu breiteren Bookbuilding-Spannen. Innerhalb dieser Spanne können Interessenten ihre Zeichnungsangebote abgeben.

 

    An dem positiven Blick auf den IPO-Markt änderten auch einige Verschiebungen und Absagen aus dem ersten Halbjahr nichts. Das fülle die Pipeline für die nächsten zwölf Monate, sagte Darpe. Dass es zu Verschiebungen und Absagen gekommen sei, habe wiederum an negativen Nachrichten vor allem aus Griechenland sowie Japan und an der Unsicherheit im Zusammenhang mit den politischen Unruhen in Nordafrika gelegen.

 

    "Das erste Halbjahr war geprägt von einschneidenden geopolitischen Ereignissen." Dadurch wiederum hätten Investoren zeitweise vergleichsweise hohe Risikoaufschläge verlangt. "Es gab aber keinen längeren Käuferstreik", betonte Darpe. Außerdem stünden den geopolitischen Verwerfungen "sehr positive Nachrichten" von Unternehmensseite gegenüber sowie eine weiter positive Stimmung in der Wirtschaft.

 

    Ein wenig anders gestaltet sich die Lage nach Einschätzung des Experten der Societe Generale bei Familienunternehmen. "Hier hört man weniger von Plänen, an den Kapitalmarkt zu gehen", sagte Darpe. Der Druck für diese Unternehmen sei allerdings auch nicht groß, weil die Finanzierung mit Hilfe von Unternehmensanleihen derzeit gut laufe. "Unternehmensanleihen habe sich zu einem sicheren Hafen entwickelt, der aber einigermaßen Rendite verspricht", sagte Darpe./chs/la

 

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