06.09.2007 10:00:00

ANALYSE: Lage am Geldmarkt weiter schwierig - EZB-Schritt unsicher - SEB

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lage am Geldmarkt der Eurozone stellt sich aus Sicht der SEB weiterhin schwierig dar. "Die Verwerfungen am US-Hypothekenmarkt spiegeln sich weiterhin im Euroraum-Geldmarkt wieder", sagte Klaus Schrüfer, Chefstratege der SEB Bank, am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Nach wie vor sei noch nicht sicher, inwieweit weitere Banken von der US-Subprime-Krise betroffen seien. Dies sorge für eine anhaltend hohe Unsicherheit im Interbankenmarkt und erschwere zudem den Kreditinstituten die Kalkulation ihres Liquiditätsbedarfs.

 

    "Die Versuche der Europäischen Zentralbank, die Märkte mit zusätzlicher Liquidität und verbalen Aussagen zu beruhigen, haben zwar gewirkt - allerdings hat die EZB die im August zugeführte Liquidität zuletzt teilweise wieder entzogen", sagte Schrüfer. Möglicherweise sei dieser Liquiditätsentzug zu groß ausgefallen, wofür auch die Ausschreibung eines neuen Schnelltenders der EZB am Donnerstag spreche.      EZB-ZINSENTSCHEID 'KNAPPE ENTSCHEIDUNG'

 

    Mit Blick auf den EZB-Zinsentscheid an diesem Donnerstag rechnet Schrüfer mit einer "knappen Entscheidung". "Die Chancen stehen 50 zu 50, ob die EZB die für September angekündigte Zinserhöhung verschieben wird oder nicht." Sowohl für eine Verschiebung als auch für einen Zinsschritt gebe es aber gute Argumente. So sprächen die anhaltend robuste Euroraum-Konjunktur und die nach wie vor vorhandenen Inflationsrisiken für eine weitere Zinserhöhung. Die immer noch angespannte Lage am Euro-Geldmarkt spreche indes für eine Verschiebung des Zinsschritts in das vierte Quartal./bf/sk

 

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