02.08.2009 16:00:00
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Amtsgericht Schwerin eröffnet Wadan-Insolvenz
Für die Mitarbeiter, von denen in den vergangenen Tagen mehr als 95 Prozent die Auflösungsverträge unterschrieben haben, beginnt mit dem Eintritt in die Transfer-Gesellschaften am Montag die Weiterqualifikation. Sie erhalten in den kommenden fünf Monaten - mit der Option auf Verlängerung - Transferkurzarbeitergeld. Sie müssen nach Worten des Betriebsrats der Warnemünder Werft, Harald Ruschel, dabei Lohneinbußen von bis zu 30 Prozent hinnehmen. Eine Gruppe von 56 Beschäftigten in den Bereichen IT, Personal, Finanzen und in der Projektbetreuung bleibt noch auf den Werften.
TRANSFERGESELLSCHAFT
Der Geschäftsführer der "Transfergesellschaft Küste in Mecklenburg und Vorpommern", Oliver Fieber, sagte, die Gesellschaften seien Instrumente, die Investorensuche zu befördern. Deshalb werde die Qualifizierung sehr flexibel gehalten. Am Freitag hatten in Wismar noch rund 1.500 Werftarbeiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Betriebsratschefin Ines Scheel sprach von "einem der schwärzesten Tage für Wismar".
Für die zuletzt in russischem Besitz befindlichen Werften war Anfang Juni trotz staatlich verbürgter Kredite in dreistelliger Millionen-Höhe Insolvenz beantragt worden. Nachdem alle Versuche scheiterten, vorhandene Aufträge zu sichern und neue Investoren zu finden, hatte Insolvenzverwalter Odebrecht auf der Grundlage seines Gutachtens die Eröffnung des Insolvenzverfahrens empfohlen. Er hatte sich am Freitag "vorsichtig optimistisch" gezeigt, für beide Standorte einen Investor zu finden.
KEINE DETAILS ZUM UNTERNEHMENSVERMÖGEN
Der IG-Metall-Bevollmächtigte Thomas Rickers sagte dazu der dpa: "Das ist eine mutige Äußerung, die mich optimistisch stimmt." Für einen Investor stelle sich nun die Frage, was die Werft wert ist und welche Bedingungen an den Kauf geknüpft sind. "Wir werden sehr genau darauf achten, dass ein Investor von vornherein seinen sozialen Verpflichtungen gerecht wird", betonte der Gewerkschafter.
Details zum Vermögen des Unternehmens nannte Gerichtsdirektor Winterstein nicht. Neben den fertigen und im Bau befindlichen Schiffen gehörten dazu auch die Betriebsgelände sowie Beteiligungen an anderen Firmen. Betriebsrat Ruschel hatte jüngst von Schiffswerten in Höhe von rund 200 Millionen Euro auf jeder der beiden Schwesternwerften gesprochen. Dies entspreche aber den in früheren Verträgen festgehaltenen Auftragswerten. Dass im laufenden Insolvenzverfahren und in der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise mit vielen leeren Containerschiffen solche Summen zu erlösen sind, wird nicht als realistisch betrachtet./mg/DP/he
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