07.04.2013 12:15:00
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AMS-Chef sieht 6. Urlaubswoche und Überstunden-Abgabe skeptisch
Bei der sechsten Urlaubswoche erwartet Kopf keinen Beschäftigungseffekt durch Ersatzeinstellungen, sondern lediglich einen Anstieg der Überstunden. Um die Auswirkungen seriös abschätzen zu können, benötige man aber eine Studie.
Die Reduktion von Überstunden könnte zu mehr Beschäftigung führen, erwartet der AMS-Chef. Er warne aber davor, Unternehmen in ihrem Handlungsspielraum einzuschränken und durch zusätzliche Kosten zu belasten. Wenn dann müsse die Politik "sehr, sehr vorsichtig eingreifen". Laut Gewerkschaftsberechnungen werden jährlich in Österreich rund 299 Millionen Überstunden gemacht, davon 69 Millionen unbezahlt. Einen konkreten Lösungsvorschlag will der AMS-Chef zur Überstunden-Thematik nicht machen. "Hier muss die Politik entscheiden."
"Die Flexibilität am österreichischen Arbeitsmarkt hat uns in der Krise geholfen", erinnerte Kopf. In der Wirtschaftskrise 2009 seien die Überstunden drastisch reduziert worden. Nur ein Viertel des Beschäftigungsrückgangs sei mit Kurzarbeit abgefangen worden, der Rest mit Urlaubsabbau, Aufbrauchen von Zeitguthaben und Reduktion von Überstunden. "Die Flexibilität hat genutzt."
Tendenziell würden Leistungsträger und Hochqualifizierte Überstunden leisten. Die Hälfte der Arbeitslosen in Österreich habe aber einen Pflichtschulabschluss. "So simpel ist es auch nicht", meinte Kopf im Hinblick auf eine Schaffung von zusätzlichen Jobs durch weniger Überstunden.
(Schluss) cri/sp
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