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ams bietet für Dialog 26.06.2014 10:50:00

ams-Aktie hebt ab: Fusionsgespräche mit Dialog Semiconductor

Dialog Semiconductor aus dem schwäbischen Kirchheim unter Teck und ams aus der Steiermark bestätigten am Donnerstag, über eine Fusion zu sprechen. Die Verhandlungen befänden sich aber noch in einem frühen Stadium. Es sei daher auch unsicher, ob es tatsächlich zu einer Fusion komme. Die Unternehmen streben dabei einen möglichst gleichberechtigten Zusammenschluss an. Rechtlich aber tritt ams als Bieter für Dialog auf.

Die Unternehmen waren an der Börse vor Bekanntwerden der Verhandlungen jeweils etwa 1,7 Milliarden Euro wert. Zum Handelsauftakt am Donnerstag legte Dialog um neun Prozent auf 156,80 CHF zu. Das TecDAX-Unternehmen stieg damit auf den höchsten Stand seit 2000. ams gewannen gut sieben Prozent.

ZUSAMMENSCHLUSS UNTER GLEICHEN

Um den Charakter eines "Zusammenschlusses unter Gleichen" zu untermauern, haben sich beide Seiten nach Informationen des "Financial Times" bereits darauf verständigt, dass ams künftig den Verwaltungsratschef stellt und Dialog den Vorstandsvorsitzenden beruft. Zugleich solle Dialog aber seine Börsennotierung in Deutschland aufgeben. Das gemeinsame Unternehmen solle künftig nur noch in der Schweiz gehandelt werden, wo ams notiert ist.

Wichtiges Thema in den Gesprächen ist der Zeitung zufolge der Preis. Dabei soll Dialog eine Prämie von zehn Prozent gefordert haben. ams dagegen soll argumentieren, dass die erwarteten Synergien allein schon Grund genug für den Zusammenschluss seien. Die Unternehmen wollten das nicht kommentieren.

BRITISCHES RECHT GILT

Dialog steuert sein operatives Geschäft in Kirchheim unter Teck, hat aber seinen rechtlichen Sitz in London. Deshalb gilt bei der Fusion britisches Recht - deswegen gelten für Übernahmegespräche strikte Vorgaben. So muss ams nun bis zum Nachmittag des 24. Juli entscheiden, ob es ein offizielles Übernahmeangebot vorlegt oder nicht.

Dialog macht einen Großteil seines Umsatzes mit Chips für Smartphones und Tablets und gilt als wichtiger Zulieferer von Apple. ams baut Chips für Sensoren.

VORBEREITUNG AUF DIE NÄCHSTE DIGITALE REVOLUTION

Mit einem Zusammenschluss könnten sich die beiden Halbleiterhersteller für die erwartete nächste digitale Revolution - das sogenannte Internet der Dinge - stärken. Dabei werden verschiedene Geräte miteinander vernetzt und brauchen dafür entsprechende Chips. Das bringt die Halbleiterbranche in Bewegung, zumal die Verkäufe von Smartphones schwächeln. In diesem Jahr gab es bereits 171 Zusammenschlüsse im Umfang von 13,5 Milliarden Dollar, wie die "FT" unter Berufung auf den Datenanbieter Dealogic berichtet.

/enl/jha/fbr

KIRCHHEIM/TECK (dpa-AFX)

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