Nach Rekordjahr |
27.07.2023 17:57:00
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AMAG-Aktie unter Druck: Halbjahresgewinn von AMAG sackt um ein Drittel ab
Das Unternehmen spürte nach eigenen Angaben "ein zunehmend eintrübendes Marktumfeld", vor allem im zweiten Quartal. Ein niedrigerer Aluminiumpreis, geringere Absatzmengen und ein gestiegenes Tonerdepreisniveau in Relation zum Aluminiumpreis hätten den Gewinn gedrückt. "In Kanada profitierten wir unverändert von einer stabilen Produktion", so AMAG-Chef Gerald Mayer am Donnerstag in einer Aussendung. Am Standort Ranshofen habe man die Absatzmengen für die Luftfahrt-, Automobil- und Verpackungsindustrie weiter gesteigert.
Mayer zeigte sich mit dem zweithöchsten Halbjahresergebnis in der Firmengeschichte heute durchaus zufrieden, er verwies auf den signifikanten Anstieg des Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von minus 84,1 auf plus 68 Mio. Euro. Beim Thema Nachhaltigkeit sei man sehr dahinter, das werde auch von den Kunden gewünscht. Positiv sei auch die Mitarbeiterentwicklung, hier stieg die Zahl leicht auf 2.207 Beschäftigte.
Leider habe man im 2. Quartal in einigen Industrien einen deutlichen Auftragsrückgang gesehen, als Beispiel nannte der Firmenchef die Fahrradproduktion, für die die AMAG Zahnräder liefert. Und er erinnerte daran, dass seine Branche ein "Frühzykliker" sei. Es sei jedenfalls sichtbar dass die Wirtschaft im Euroraum nachlasse, insbesondere in Österreich. Sehr gut liefe das Transportgeschäft, hier habe es vor allem in der Luftfahrt nach der Corona-Pandemie einen deutlichen Nachholbedarf gegeben. Der Wachstumstreiber sei China.
Seit dem zweiten Quartal gibt es laut AMAG eine zunehmende Zurückhaltung in der Nachfrage aus unterschiedlichen Industrien. Der weitere Geschäftsverlauf im Geschäftsjahr 2023 werde "insbesondere von der allgemeinen Wirtschafts- sowie der Aluminiumpreisentwicklung abhängen", heißt es im Ausblick. Aus heutiger Sicht geht der AMAG-Vorstand von "einer weiterhin stabilen Ergebnisentwicklung" im Geschäftssegment Metall aus. Im Segment Walzen erwarte man - basierend auf den derzeitigen Markteinschätzungen - eine Geschäftsentwicklung "deutlich unterhalb des Niveaus" aus dem ersten Halbjahr 2023.
Der AMAG-Vorstand rechnet derzeit für 2023 unter der Annahme, dass es zu keiner unerwarteten signifikanten Verschlechterung der Wirtschaftslage kommt, die Energieversorgung sowie Aluminiumpreisentwicklung stabil bleibt, mit einer EBITDA-Bandbreite zwischen 160 Mio. Euro und 190 Mio. Euro.
Ein wichtiges Thema sei der Stromkostenzuschuss der Bundesregierung, der hierzulande nur für ein Jahr gelte, in anderen europäischen Ländern aber bis 2030 gewährt werde. Beim Stromkostenausgleich für das vergangene Jahr warte man noch auf die Parameter um den Antrag stellen zu können, hier gehe es im einen mittleren einstelligen Millionenbetrag. "Wir brauchen das wie einen Bissen Brot", so Mayer. Denn sein Konzern stehe im internationalen Wettbewerb, und hier seien die Strompreise in Österreich viel zu hoch, was wohl auch an der schlecht ausgebauten Leitungsinfrastruktur liege.
An der Wiener Börse verlor die AMAG-Aktie schlussendlich 1,27 Prozent auf 31,10 Euro.
cri/spo
(APA)

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