28.07.2019 14:16:40

Allianz pro Schiene kritisiert Förderungen für Lkw-Gütertransport

BERLIN (dpa-AFX) - Der Lobbyverband Allianz pro Schiene hat das staatliche Förderprogramm De-minimis für den Gütertransport auf der Straße kritisiert. "Bei Lkw-Subventionen ist der deutsche Staat trotz aller Bekenntnisse zum Klimaschutz außergewöhnlich großzügig", teilte der Geschäftsführer des Vereins, Dirk Flege, der Deutschen Presse-Agentur mit. "Die umweltfreundliche Schiene muss nicht nur auf solche Vergünstigungen verzichten. Sie wird auch mit Steuern und Abgaben wie Mehrwert- oder Stromsteuer überproportional belastet."

Mit dem De-minimis-Förderprogramm will der Staat mautpflichtige Transportunternehmen dabei unterstützen, ihre Flotte so auszurüsten, dass sie sicherer und klimafreundlicher wird. Die Unternehmen können für die entsprechende Ausstattung anteilig bis zu 33 000 Euro vom Staat bekommen. Gefördert werden unter anderem Spurhalteassistenten, Abstandsregler oder Bauelemente, die den Luftwiderstand der Fahrzeuge verringern. Insgesamt sind dafür im Haushalt für dieses Jahr rund 252 Millionen Euro vorgesehen.

Die Transportunternehmen bekommen das Geld auch für Maßnahmen, die den Komfort für die Fahrer verbessern, etwa ergonomische Sitze, Klimaanlagen, aber auch Bordkühlschränke oder Laptops, sofern letztere ausschließlich per Sprachsteuerung bedient und Bildschirm und Tastatur nur bei ausgeschaltetem Motor aktiviert werden können.

Allianz pro Schiene kritisiert diese Möglichkeiten und fordert, dass die Transportunternehmen für solche Anschaffungen selbst aufkommen müssen. "Nicht förderfähig sind dagegen wichtige Instrumente für den kombinierten Verkehr Bahn/Lkw", hieß es.

Rund 3,2 Milliarden Tonnen Güter wurden im vergangenen Jahr über die Straße befördert. Per Bahn wurde im selben Zeitraum mit 356,5 Millionen Tonnen nur ein Bruchteil der Güter transportiert. Dabei gilt der Straßenverkehr als besonders umweltschädlich, die Infrastruktur als überlastet./maa/DP/fba

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!