13.07.2014 19:00:58

Allgemeine Zeitung Mainz: Gießkanne ade / Kommentar zum Wirtschaftsgefälle West-Ost

Mainz (ots) - Es gibt sie, die industriellen Leuchttürme im Osten: das BMW-Werk in Leipzig etwa, Mikroelektronik-Firmen vom Feinsten im Raum Dresden und das Raumfahrtunternehmen Jena-Optronik in Jena, um nur drei zu nennen. Vieles hat sich innerhalb eines Vierteljahrhunderts seit dem Mauerfall entwickelt, aber einen Gleichstand zwischen der Wirtschaftskraft in Ost und West, den gibt es bis heute nicht. Die Folgen der Teilung, die den Fortzug großer Konzerne nach sich zog, zum Beispiel Schott von Jena nach Mainz, sind bis heute spürbar. Und von jahrzehntelanger Planwirtschaft mit dem Verlust unternehmerischer Kultur hat sich der Osten auch noch nicht vollständig erholt. Manche Projekte wie etwa das des Luftschiffbauers Cargolifter in Brandenburg ging in die den zurückliegenden Jahren daneben. Angesichts solcher Voraussetzungen steht der Osten heute nicht schlecht da, auch wenn sich die Ausholjagd zum Westen zuletzt verlangsamte. Eine Bilanz, die die Diskussion über bisherige und künftige Wirtschaftsförderung allerdings anheizt. "80 Prozent der Förderpolitik kann man in der Pfeife rauchen", sagt der Leiter des Hanseatischen Instituts für Unternehmertum und Regionalentwicklung der Universität Rostock Gerald Braun, der für die Bundesregierung den "Atlas der Industrialisierung der neuen Bundesländer" erstellte, und fordert das Ende der Gießkannenpolitik. Vor allem Firmen leichter zu frischem Kapital zu verhelfen, die wenige Jahre alt sind und nun den nächsten Wachstumsschritt planen, ist erfolgsversprechend. Eine weitere erfolgreiche Annäherung zwischen Ost und West muss das Ziel bleiben - so wie auf Dauer auch gleiche Löhne und Renten. Trotzdem - alle Unterschiede lassen sich nie beseitigen, auch Bayern und Niedersachsen haben unterschiedliche Wirtschaftskraft.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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