07.11.2013 19:08:58

Allgemeine Zeitung Mainz: "E" wie Europa / Kommentar zur Zinsentscheidung der EZB

Mainz (ots) - Mario Draghi ist Chef der EZB, die Betonung liegt auf "E" wie Europa. Auch wenn es in den letzten Monaten ziemlich still geworden ist um die Krisenländer, deren exorbitante Verschuldung und deren zum Teil hoffungslos wettbewerbsunfähige Wirtschaft sie an den Rand des ökonomischen Abgrunds gebracht hat, gerettet ist noch keiner wirklich. Griechenland, Spanien, Italien, Portugal und ja auch Frankreich geht es nach wie vor richtig schlecht, weil es dort trotz extrem billigen Geldes nicht zu dringend nötigen Investitionen kommt. Das liegt zum einen an der Mutlosigkeit, die durch Massenarbeitslosigkeit noch befördert wird. Es liegt vor allem aber auch daran, dass die meisten Banken mit dem billigen Geld aus Frankfurt lieber ihre Bilanzen auf die Reihe bringen wollen, als das zu tun, wofür sie da sind, nämlich Geld zu verleihen, damit Unternehmer investieren, damit Jobs schaffen und die Menschen wieder konsumieren. Jetzt macht Mario Draghi das Geldleihen noch billiger. Ob er damit die Herzen der Banker erweichen kann? Zweifel sind angebracht, und zwingen kann er sie leider auch nicht. Das Nachsehen hat der Sparer vor allem in Deutschland, dessen Rücklagen noch weniger Zinsen bringen als bisher schon. Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht: Da die Inflation auf sensationell niedrige 0,7 Prozent gesunken ist, frisst sie das Gesparte deutlich weniger auf. Und wer Haus oder Wohnung kaufen will, konnte sich selten so günstig finanzieren wie jetzt. Alles gut also? Ja, wenn Mario Draghis Manöver gelingt. Nein, wenn die Wirkung verpufft. Denn viel Spielraum hat der EZB-Chef nicht mehr. Und dann?

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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