11.06.2019 20:47:42

Allg. Zeitung Mainz: Zahlen, bitte / Christian Matz zu Polizeikosten bei Fußballspielen

Mainz (ots) - Eigentlich sind die 35 bis 40 Millionen Euro, die die Deutsche Fußball-Liga für den Einsatz tausender Polizisten pro Saison bezahlen soll, ein echtes Schnäppchen. Das ist gerade mal ein halber Luca Jovic - geschätzte 70 Millionen Euro zahlt Real Madrid für den Stürmer an Eintracht Frankfurt und Benfica Lissabon. Kann man diese Gegenrechnung tatsächlich aufmachen, ist es wirklich so einfach? Ja, ist es. Denn es ist niemandem außerhalb von Profivereinen und ihren Standesvertretungen zu vermitteln, warum sich der hochkommerzialisierte Fußball bei Hochrisikospielen raushalten will. Es geht ja nicht um die "normalen" Einsätze, und es geht nur um geringe Beträge - im Vergleich zu den Summen, die sonst in dem Business wie selbstverständlich bewegt werden. Politisch ist zu fragen, warum sich nicht längst schon alle Bundesländer der Forderung aus Bremen angeschlossen haben. Hat man Angst vor den Vereinen, den Fans, der Wählerklientel? Juristisch schließlich ist das Thema eigentlich entschieden. Das Land Bremen darf Vereine für den erhöhten Aufwand bei Hochrisikospielen zur Kasse bitten. Jetzt läuft nur noch die Nachspielzeit, und am Ende gibt es vielleicht eine Verlängerung plus Elfmeterschießen vor dem Verfassungsgericht. Auch das war jetzt, zugegeben, ein platter Vergleich. Doch manchmal darf man die Dinge auch nicht verkomplizieren. Der Profifußball gibt dem Land viel zurück, gewiss. Aber eine Beteiligung an den Kosten, die die (von den Vereinen mit inszenierte) Eventisierung mit sich bringt, wäre nicht nur ein Zeichen des guten Willens. Sie ist schlichtweg geboten.

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