10.06.2015 21:42:39

Allg. Zeitung Mainz: Spiel auf Zeit / Kommentar zur Krankenhausreform

Mainz (ots) - Mehr Qualität und weniger Kosten, das war bei bisher jeder Gesundheitsreform das erklärte Ziel - so nun auch bei der der Krankenhäuser. Wie seit Jahren diskutiert, geht es um den Abbau von Überkapazitäten, sprich um die Schließung von Kliniken in der Fläche, die nicht kostendeckend arbeiten. Dies wäre eigentlich eine Sache der Landespolitik, die die Notwendigkeit zwar immer wieder betont, sich letztlich aber doch nicht die Finger dreckig machen will. Denn die Probleme, Nachfolger für Landarztpraxen zu finden, bereiten schon Sorgen genug; wenn man da den Menschen auch noch weitere Wege in die nächste Klinik zumuten muss, kommt das gar nicht gut an. Also hat die Politik eine Möglichkeit gesucht, für eine "natürliche Auslese" bei den Krankenhäusern zu sorgen, und diese wird in der Krankenhausreform jetzt festgeschrieben. Bisher hat dieser Weg nicht so recht geklappt. Obwohl 40 Prozent der Kliniken in Deutschland Verluste erwirtschaften, haben nur ganz wenige dicht gemacht. Stattdessen nutzen sie Patienten "gewinnbringend". Das führt beispielsweise zu unnötigen Operationen, die die Politik anprangert, obwohl sie mit dem Honorierungssystem über das pauschalierte Abrechnungsverfahren (DRG-System) selbst ihren Beitrag geleistet hat. Auch die neue Reform spielt erst einmal auf Zeit: Wenn künftig Krankenhäuser, die Qualität nachweisen, mehr Geld bekommen sollen, ist das schön und gut. Aber bis die Qualitätskriterien und -messungen greifen, dürfte einmal mehr Jahre vergehen. Und die Patienten? Sie werden oft genug weiter unsicher sein, ob ihre Behandlung der Kostendeckung der Klinik oder ihrer Gesundheit dient. Und hoffen, dass wenigstens - wie angekündigt
für die Pflege am Krankenbett tatsächlich wieder mehr Kräfte eingesetzt werden.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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