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22.04.2013 18:53:58

Allg. Zeitung Mainz: Risse / Kommentar zu Merkel und von der Leyen

Mainz (ots) - Die Liste derjenigen, denen Angela Merkel medienwirksam ihr volles Vertrauen ausgesprochen und sie danach eiskalt abserviert hat, ist ziemlich lang. So gesehen müsste sich Ursula von der Leyen jetzt doch ein wenig sorgen. Das Hickhack innerhalb der Union um die Frauenquote hat Spuren hinterlassen. Hat Risse sichtbar werden lassen in der scheinbar so undurchdringlichen Fassade der Merkel-CDU. Was für sich genommen gar kein schlechtes Zeichen ist, denn zumindest von außen betrachtet nähert sich die Partei unter der Ägide der beinahe ewigen Kanzlerin in raschen Schritten dem Zustand an, den sie unter Helmut Kohl schon einmal erreicht hatte. Denn es gibt ihn, diesen Punkt, ab dem vor lauter Disziplin und Auf-Linie-Bringen das verschwindet, was Demokratie so dringend braucht: der lebendige Wettstreit der Meinungen. Bei einer Volkspartei muss sich dieser Wettstreit naturgemäß auch intern abspielen. Dabei darf man auch Frau von der Leyen nicht nur hehre Motive, sondern mindestens in gleichem Maß ein ausgeprägtes Geltungsbewusstsein unterstellen. Das Thema Frauenquote wird auf die Tagesordnung zurückkehren. Und dann wird man auch in der Union darauf reagieren müssen. Da kann es jetzt nicht schaden, sich schon einmal zu positionieren. Und bis zur Wiedervorlage wird sich die Sorge der ehrgeizigen Niedersächsin wieder gelegt haben. Sind es doch zwei Umstände, die sie schützen. Zum einen ist bald Bundestagswahl, da tastet auch die Kanzlerin ihr Kabinett nur noch dann an, wenn sie unbedingt muss. Und zum anderen waren so gut wie alle, die Merkels Vertrauen mit ihrer politischen Karriere bezahlten, Männer.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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