18.08.2014 19:47:58

Allg. Zeitung Mainz: Ordnungsmacht / Kommentar zu Unruhen in den USA

Mainz (ots) - Der "Civil Rights Act" hat die Rassentrennung in den USA aufgehoben. 1964. So weit das Juristische. Die Realität ist, 50 Jahre später, auf den Straßen von Ferguson in Missouri zu besichtigen. Dort hat ein weißer Polizist den 18-jährigen Schwarzen Michael Brown erschossen, obwohl der nach allem, was bekannt ist, unbewaffnet war. Daraufhin kam es zu Unruhen, und deshalb ruft der Gouverneur nun nach der Nationalgarde. Es tut Not, in dieser Lage Ursache und Wirkung auseinander zu halten, denn sonst könnte der Eindruck entstehen, Ferguson müsse vor generell gefährlichen Schwarzen geschützt werden. Auch wenn Plünderungen und Molotowcocktails klare Rechtsbrüche sind:Generell scheint es eher umgekehrt. Dies in einem Amerika, das sich zugute hält, seit sechs Jahren einen schwarzen Präsidenten zu haben. Das reiche Amerika hat einen Arme-Reiche-Konflikt, der in hohem Maße deckungsgleich ist mit einem Schwarze-Weiße-Konflikt. Die US-Regierung komme ihrer Verpflichtung nicht nach, "exzessive Gewalt, sexuellen Missbrauch und systematische Diskriminierung durch die Polizei zu verhindern". So steht es im Bericht einer UN-Kommission aus dem Jahr 2007. Die "systematische Misshandlung von Afroamerikanern durch die Ordnungsmacht in den USA" sei seit 2001 dramatisch angestiegen. 2001 ist kein Zufall, nach Nine Eleven wurde die Militarisierung der Polizei forciert. Nach europäischem, insbesondere deutschem Verständnis ist die strikte Trennung von Polizei und Militär dagegen aus guten Gründen ein Muss. Wohl wahr: Der Polizisten-Beruf ist gefährlich, nicht wenige Ordnungshüter lassen ihr Leben. Dennoch: Der Fall Ferguson deutet eindeutig darauf hin, dass der Rassismus in der US-Gesellschaft gefährlich tief sitzt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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