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25.08.2013 19:08:58

Allg. Zeitung Mainz: Ordnungsmacht? / Kommentar zu einer Intervention in Syrien

Mainz (ots) - Ist das Säbelrasseln schon so laut, dass eine militärische Intervention der Vereinigten Staaten in Syrien unvermeidbar geworden ist? Hoffentlich nicht. So sehr das Blutvergießen in Damaskus, Aleppo und anderswo nach einer Beendigung schreit, so sehr der offensichtliche Giftgaseinsatz eine Reaktion des amerikanischen Präsidenten herausfordern mag: Es gibt nicht einen Hinweis dafür, dass ein Bombardement syrischer Militäreinrichtungen menschliches Leid in diesem Bürgerkrieg verringern wird. Genau vor einem Jahr beging US-Präsident Obama den Fehler, Syrien im Falle eines Giftgas-Einsatzes mit einem Eingreifen zu drohen. Nun sieht er sich von Israel, von den Republikanern und von manchen Militärs gedrängt, dieser Ankündigung Taten folgen zu lassen. Doch was würden Bombardements bewirken, wenn die Vereinigten Staaten - zum Glück - einen Kriegseintritt ausschließen? Will sich die ohnmächtige Ordnungsmacht im Nahen Osten zum Steigbügelhalter für eine Machtergreifung der Islamisten machen, die in der syrischen Opposition längst die Oberhand gewonnen haben? Wollen sich die USA ernsthaft in den Glaubenskrieg zwischen Schiiten und Sunniten einmischen, zu dem der Aufstand gegen Assad mutiert ist? So ernüchternd die Erkenntnis ist: Auch in diesem Krieg, der schon hunderttausend Menschen das Leben gekostet und Millionen ihrer Heimat beraubt hat, gibt es längst keine gute und keine böse Seite mehr. Auch dieser Bürgerkrieg ist von außen nicht zu lösen - schon gar nicht durch militärisches Eingreifen. Eine ernüchternde Erkenntnis.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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