25.03.2015 21:07:44

Allg. Zeitung Mainz: Nachdenken / Kommentar zur Flugzeugkatastrophe

Mainz (ots) - Absolute Sicherheit gibt es nicht. Nicht im Kampf gegen Terror, nicht, wenn es darum geht, Unglücksfälle oder menschliches Versagen zu verhindern. Wie ein Mantra tragen Politiker und andere Verantwortliche diesen Satz vor. Er hat ja auch seine Berechtigung, bis zu einem gewissen Grad. Er stimmt, bis zu einem gewissen Grad. Dieser Grad ist aber dann überschritten, wenn der Eindruck entstehen kann, dass die Menschen für die Sicherheit zwar sehr viel tun, aber vielleicht doch nicht mit der alleräußersten Entschiedenheit. Nur absolut gesicherte Erkenntnisse lassen im Fall der Germanwings-Katastrophe eine Aussage darüber zu, ob irgendjemand Fehler zu verantworten hat oder nicht. Was das generelle Prinzip Flugverkehr angeht, empfiehlt sich jedoch hin und wieder Nachdenklichkeit. Ja, gewiss doch: Das Flugzeug ist das sicherste Verkehrsmittel. Relativ gesehen, und statistisch. Aber: "Der Himmel ist voll", lautet eine wiederkehrende warnende Schlagzeile. Wohl wahr: Mehr Flugbewegungen sichern mehr wirtschaftliche Prosperität, und auf die will fast niemand verzichten. Optimale Mobilität gilt fast schon als Menschenrecht. Fliegen: nicht mehr ein Privileg für Wohlhabende - also ein Stück mehr Demokratie, so wird gerne argumentiert. Aber um den Preis, dass der Himmel voller wird, und dass auch dort die Grenzen des Wachstums irgendwann erreicht sind. Überall. Katastrophen, vermeidbar oder nicht, schweißen zusammen. Solidarität nach den Terrormorden von Paris, Solidarität nun nach dem fürchterlichen Flugzeugabsturz. Niemanden kann das jetzt trösten. Aber es ist wenigstens ein winziges Licht in einem Meer von dunkelster Trauer.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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