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22.09.2017 22:47:56

Allg. Zeitung Mainz: Mörderisch / Kommentar von Mario Thurnes zu härteren Verkehrsstrafen

Mainz (ots) - Die härteren Strafen für Verkehrsvergehen sind überfällig. Wer ein Auto steuert, übernimmt eine hohe Verantwortung. Fehler können zu schweren Verletzungen oder gar Todesfällen führen. Und manche scheinen dieser Verantwortung charakterlich nicht gewachsen zu sein. Wer glaubt denn wirklich, es wirke sich nicht auf die Sicherheit aus, wenn ein Fahrer sekundenlang seinen Blick von der Straße nimmt, wenn er Texte schreibt und damit eindeutig den Schwerpunkt seiner Aufmerksamkeit verlagert? Wie mörderisch es sich auswirkt, wenn auf öffentlichen Straßen Rennen ausgetragen werden, muss gar nicht kommentiert werden: Es gibt Fälle, in denen diese Rennen schon zu Todesunglücken geführt haben. Jedes einzelne ist unerträglich. Eine Schwäche hat das Gesetz noch: Die Regelung, wie lange ein Blick auf ein Display sein muss, bis eine Strafe fällig wird, ist schwammig. Das sollten Gesetze grundsätzlich nie sein. In diesem Fall hat es eine besonders ärgerliche Konsequenz. Denn es erschwert das Kontrollieren. Und genau das wird in verstärktem Maß notwendig sein, wenn die Unsitte bekämpft werden soll, sich während des Fahrens mit Handy oder Tablet zu beschäftigen. Dass die härteren Strafen nicht greifen werden, weil zu wenig kontrolliert wird - das kann durchaus passieren. Aber es ist kein Gegenargument. Das "Lebenslänglich", das auf Mord steht, hält manche Täter auch nicht ab. Und trotzdem käme keiner auf die Idee, eine Straffreiheit für Mord zu fordern.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Werner Wenzel Newsmanager Telefon: 06131/485980 online@vrm.de

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