22.11.2013 19:55:04
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Allg. Zeitung Mainz: Keine Genesung / Kommentar zu den Koalitionsverhandlungen von Stefanie Widmann
Mainz (ots) - Gesundheit und Pflege galten als Knackpunkte bei den
Koalitionsverhandlungen, nun kam der Durchbruch überraschend schnell.
Die Unterhändler fanden einen Weg, bei dem beide Seiten das Gesicht
wahren, und das ist es letztlich, was für Politiker in solchen
Verhandlungen zählt. Die Union kann sich gegenüber ihrer
Arbeitgeberklientel brüsten, weitere Zusatzkosten zum Arbeitslohn und
vor allem die Bürgerversicherung verhindert zu haben. Und die SPD
wird stolz darauf verweisen, dass die Kopfpauschale zur Finanzierung
der Krankenkassen vom Tisch ist. Während sich die Politiker von Union
und SPD zuprosten, schütteln Experten den Kopf, denn die Beschlüsse
sind keineswegs dazu angetan, die sich angesichts des demografischen
Wandels ständig verschärfenden Probleme zu lösen und die Gesundheits
und Pflegeversicherung zukunftssicher zu machen. Aber auch sonst ist der Kompromiss mangelhaft. Für die Bürger kommt das dicke Ende in wenigen Jahren, wenn erneut die Unterfinanzierung der aktuell mal halbwegs gepolsterten Krankenkassen offensichtlich wird. Dann wird jeder Krankenversicherte diese Probleme einmal mehr am eigenen Geldbeutel spüren, wenn auch nicht mehr als einheitliche Pauschale, sondern als einkommensabhängigen Beitragszuschlag. Dazu kommen zweifelsfrei notwendige Beitragserhöhungen zur Pflegeversicherung. Und all das nach der Ankündigung der Regierung, sich ungeachtet des demografischen Wandels aus den prall gefüllten Rentenkassen zu bedienen. Das gibt zu denken, zumal landläufig der Hauptvorteil von großen Koalitionen war, tief greifende Neuregelungen einvernehmlich auf den Weg bringen zu können. Bisher zeichnet sich da nichts ab. Für die sozialen Sicherungssysteme ist keine Genesung in Sicht, und das ist unverantwortlich.
und Pflegeversicherung zukunftssicher zu machen. Aber auch sonst ist der Kompromiss mangelhaft. Für die Bürger kommt das dicke Ende in wenigen Jahren, wenn erneut die Unterfinanzierung der aktuell mal halbwegs gepolsterten Krankenkassen offensichtlich wird. Dann wird jeder Krankenversicherte diese Probleme einmal mehr am eigenen Geldbeutel spüren, wenn auch nicht mehr als einheitliche Pauschale, sondern als einkommensabhängigen Beitragszuschlag. Dazu kommen zweifelsfrei notwendige Beitragserhöhungen zur Pflegeversicherung. Und all das nach der Ankündigung der Regierung, sich ungeachtet des demografischen Wandels aus den prall gefüllten Rentenkassen zu bedienen. Das gibt zu denken, zumal landläufig der Hauptvorteil von großen Koalitionen war, tief greifende Neuregelungen einvernehmlich auf den Weg bringen zu können. Bisher zeichnet sich da nichts ab. Für die sozialen Sicherungssysteme ist keine Genesung in Sicht, und das ist unverantwortlich.
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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de
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