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13.10.2013 19:08:59

Allg. Zeitung Mainz: Kaltschnäuzig / Kommentar zum Streit um den US-Haushalt

Mainz (ots) - Wer Streit sucht, sollte sich vorher vergewissern, dass er stark genug ist, den Platz als Sieger zu verlassen. Sonst ist er ein Dummkopf, dem es recht geschieht, kräftig eins auf die Nase bekommen zu haben. Im Streit um die Schuldenobergrenze in den USA sind es die oppositionellen Republikaner, die eins auf die Nase bekommen werden - und zwar von ihren eigenen Wählern. Denn die werden wie alle anderen Bürger auch Opfer, wenn der Kampf auf breiter Front die Aktienmärkte erreicht. Und das kann sehr bald der Fall sein. Denn Barack Obama wird den Teufel tun und denen nachgeben, die ihn mit allen Mitteln darum bringen wollen, in die Geschichte als der Präsident einzugehen, der Amerika endlich ein einigermaßen vorzeigbares Gesundheitssystem gebracht hat. "Obamacare" ist für die Konservativen in Gottes eigenem Land ein grellrotes Tuch. Für sie ist es eines der höchsten Güter eines freien Menschen, grundsätzlich für sich selbst zu sorgen, auch wenn es um die Gesundheit geht. Dass die Realität zwischen New York und Los Angeles völlig anders aussieht, weil fast 50 Millionen Amerikaner keinerlei Krankenversicherung haben und 45000 von ihnen jährlich sterben, weil sie sich keinen Arzt leisten können, lässt die Führer der Republikanischen Partei kalt. Am Ende des Tages werden sie von ihren eigenen Anhängern gezwungen werden, einer Lösung zuzustimmen, die weit mehr Obamas denn ihre Handschrift trägt. - Und über den Tag hinaus sollten sie erkennen, dass kaltschnäuzige Erpressung die Demokratie, die vom fairen Kompromiss lebt, massiv beschädigt.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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