26.08.2018 19:47:43

Allg. Zeitung Mainz: Great Job! / Frank Schmidt-Wyk zu Trump

Mainz (ots) - Das Geraune um eine Amtsenthebung begleitet diese Präsidentschaft von Anfang an, doch nach den Schuldsprüchen für seine früheren engen Vertrauten Paul Manafort und Michael Cohen scheint die Luft tatsächlich dünn zu werden für Donald Trump. Stärkstes Indiz: Trump selbst nahm das Wort "Impeachment" erstmals in den Mund - wenn auch in dem für ihn typischen Duktus, wonach jemand, der so einen "great job" macht wie er, nichts zu befürchten hat. Solche Sprüche können kaum verbergen, dass die Beharrlichkeit, mit der sich Sonderermittler Robert Mueller zum Zentrum der Macht vorarbeitet, Trump nervös macht. Trotz des eingeleiteten personellen Umbaus hat sich die amerikanische Justiz ihre Unabhängigkeit bislang bewahrt und macht wirklich den "great job", von dem der Präsident bloß fantasiert. Zu befürchten steht allerdings, dass Trump, sollte er noch mehr in Bedrängnis geraten, zum Frontalangriff auf den Rechtsstaat ansetzt. Über eine Begnadigung Manaforts denkt er bereits laut nach, über die Entlassung Muellers vermutlich leise. Jedes dieser Manöver würde die USA an den Rand einer Verfassungskrise bringen. Die Republikaner halten den Schlüssel in der Hand, um Trump zu stoppen, doch sie wirken gelähmt und orientierungslos. Ein Nachfolger des charismatischen John McCain, der das Häuflein der innerparteilichen Widersacher Trumps um sich scharen konnte, ist nicht in Sicht. Es hängt nun vom Ausgang der Midterm-Wahlen im November ab, ob das republikanische Lager aus seiner Passivität ausbricht oder ob es sich mindestens zwei weitere Jahre mit diesem Präsidenten arrangiert.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Claudia Nauth Senior Editor Telefon: 06131/485891 desk-zentral@vrm.de

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