04.09.2014 20:12:58

Allg. Zeitung Mainz: Erhöhtes Risiko? / Kommentar zu Autobahnunfällen

Mainz (ots) - Risiko Autobahnbaustelle? Statistisch betrachtet trifft diese Vermutung nicht zu. Es ereignen sich hier nicht mehr schwere Unfälle als auf freier Strecke. Und doch spricht die Realität immer wieder eine andere Sprache. Auf der Autobahn 3 haben sich jüngst in weniger als zehn Tagen vier schwere Unfälle mit vier Toten und mehr als zwei Dutzend Verletzten ereignet. Ausnahmslos in Baustellen. Das legt die Vermutung nahe, dass hier eben doch ein Zusammenhang besteht. Alleine auf dem Streckenabschnitt zwischen Wiesbaden und Köln sind neun Großbaustellen wegen Brückensanierungen eingerichtet, teils viele Kilometer lang. Da leidet die Konzentration. Vor allem bei hohem Verkehrsaufkommen, wenn sich auf der rechten Spur Laster an Laster reiht und das Überholen für die Pkw-Fahrer regelrecht zur Mutprobe wird. Schon kleine Fahrfehler können dann Unfälle verursachen. In den allermeisten Fällen bleibt es bei Blechschäden. Glücklicherweise. Doch auch die Bagatellfälle verursachen unausweichlich lange Staus. Das ist ärgerlich genug, kostet täglich Tausende Verkehrsteilnehmer Nerven, Zeit und Geld. Abschaffen kann man die Baustellen freilich nicht. Aber die Sicherheitsstandards sind verbesserungsbedürftig. Dass es der Bund bisher nicht vermocht hat, eine bald 20 Jahre alte Baustellenverordnung zu novellieren, nach der die Überholspuren in Baustellen lediglich für Wagen bis zu einer Breite von zwei Metern zugelassen sind, ist skandalös. Heutzutage übertrifft jeder Golf oder Corsa dieses veraltete Maß. Wenigstens sind einige Bundesländer dazu übergegangen, von sich aus die Fahrspuren zu verbreitern.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Wolfgang Bürkle Newsmanager Telefon: 06131/485828 online@vrm.de

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