22.07.2013 19:23:58

Allg. Zeitung Mainz: Ein Skandal / Kommentar zu Mietpreisen

Mainz (ots) - Familien haben es bei der Wohnungssuche schwer. Das Angebot an familiengerechtem und erschwinglichem Mietraum geht seit Jahren zurück - vor allem in Großstädten. Aber auch für jene, die ihr Zuhause gefunden haben, ist die Welt längst nicht immer in Ordnung. Hohe Mietzinsen drücken, und sie haben Ursachen: Der soziale Wohnungsbau, nach dem Krieg gehegt und gepflegt, wird seit Langem vernachlässigt. Vermieter setzen eher auf teuren Luxus als auf erschwingliche Normalausstattung. Und dann sind da noch die Nebenkosten, die seit Jahrzehnten rasant nach oben gehen. Aber das Problem liegt noch viel tiefer:Während nämlich die Mieten steigen, bewegen sich die Einkommen in genau die entgegengesetzte Richtung - also nach unten. In Zeiten, in denen die Schere zwischen Arm und Reich mittlerweile auch in Deutschland immer weiter auseinandergeht, sinken in den unteren Schichten beharrlich die Einkommen, aus denen die Miete bezahlt werden muss. Die einst breite Mittelschicht im Land dünnt aus, Arbeit wird heute oft so schlecht bezahlt, dass mancher Familienvater mehrere Jobs annehmen muss, um überhaupt über die Runden zu kommen. Man kann also trefflich darüber streiten, ob geldgierige Vermieter oder skrupellose Arbeitgeber Schuld daran sind, dass einkommensschwache Familien durch die ortsüblichen Mieten in Städten unter den Hartz-IV-Satz rutschen. Ein Skandal ist es allemal. Bei Familienpolitikern sollten die Alarmglocken schrillen. Und sie sollten wissen:Mit der schon mehrfach geforderten Begrenzung der Mietsteigerungen in Groß- und Universitätsstädten allein ist das Problem nicht zu lösen. Das ist reine Kosmetik.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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