04.11.2013 18:43:58

Allg. Zeitung Mainz: Ausprobieren / Kommentar zum Kampf gegen die Plastiktütenflut

Mainz (ots) - Es ist schon eine merkwürdige Verrenkung, die die EU-Kommission beim Kampf gegen die Plastiktütenflut vollführt. Statt sich konsequent ein europaweites Verbot aller Modelle und Exemplare auf die Fahne zu schreiben, will der zuständige Kommissar nur den leichten Tüten den Garaus machen und das auch nur über den Weg nationaler Verbote. Und er will seinen Vorstoß auch keinesfalls als Kreuzzug verstanden wissen. Angesichts der ökologischen Katastrophe, die sich längst über alle Weltmeere ausgebreitet hat, ist das schlicht und einfach ein Witz. Allein in der Nordsee findet sich in fast allem Getier Plastik im Magen, und das mittlerweile in so winzigen Teilchen, dass wir das zwangläufig essen. Wem das bewusst wird, dürfte kaum zögern, seine Einkäufe künftig im mitgebrachten Korb nach Hause zu tragen oder aber darauf zu bestehen, dass er sie in einer Papiertüte verpackt bekommt. Würde auf Dauer jeder so handeln, das Thema Verbot wäre längst keines mehr. Da also von der EU kaum zu erwarten ist, dass sie ein generelles Verbot erfolgreich auf den Weg bringt, sollte sie lieber konsequent auf die massive Verteuerung des unkaputtbaren Produkts setzen. Und da gibt es einen erstaunlichen Gleichklang: Denn sowohl die Naturschützer vom BUND als auch die Hersteller selbst plädieren dafür, Plastiktüten nicht mehr kostenlos abzugeben. Die einen wollen eine Steuer, die anderen hätten nichts gegen eine Gebühr. - Egal wie das Kind auch heißt, je saftiger die Kosten sind, desto mehr Verbraucher werden die Finger von der Tüte lassen. Marktwirtschaft statt Verbot. - Ausprobieren hat noch nie geschadet.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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