02.01.2015 20:17:58

Allg. Zeitung Mainz: Adenauer irrte / Kommentar zur Rente

Mainz (ots) - Wird in der Rentenpolitik überhaupt ein Stein auf dem anderen bleiben? Kurz nach Einführung der Rente mit 67 wird schon die Rente mit 70 Thema. Der Debattenbeitrag Frank-Jürgen Weises, Chef der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit, dürfte nur Auftakt einer Serie von Überlegungen sein. Die Rentenreform ist noch längst nicht erledigt. Das Arbeiten bis zum 70. Lebensjahr - zunächst sicherlich freiwillig, in absehbarer Zukunft vielleicht sogar verpflichtend für alle - wird dabei eine Rolle spielen. Denn jene Arbeitnehmer, die in 20 Jahren in die Rentenkasse einzahlen sollen, sind bereits geboren, und es sind wenige. Konrad Adenauer irrte gründlich mit der Behauptung, "Kinder bekommen die Leute immer", einer Grundvoraussetzung für unser Umlagesystem. Mit einer Rente mit 70 zeichnet sich allerdings das Ende der Eingriffsmöglichkeiten ins System ab - also mehr einzuzahlen, länger einzuzahlen oder weniger Leistungen zu erhalten. Die Stellschraube Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist bei einer Rente mit 70 am Anschlag, die der Rentenhöhe wegen des geplanten Absinkens des Rentenniveaus fast schon überdreht. Rentenbeiträgen müssen auch Leistungen gegenüberstehen. Etwas Spielraum ist noch bei der Höhe des monatlichen Rentenbeitrags, der seine Grenzen aber schnell in der Überbelastung der jungen Generation der Beitragszahler findet. Es bleiben private und betriebliche Altersvorsorge. Sie zur Pflicht zu machen, wäre die logische Konsequenz der Entwicklung eines gesetzlichen Rentenversicherungssystems, das die Aufgabe der Ruhestandssicherung nur noch eingeschränkt erfüllen kann.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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