Baidu.com Aktie
WKN: A0F5DE / ISIN: US0567521085
| Verbindungen zum Militär? |
27.11.2025 12:24:00
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Aktien von BYD, Alibaba und Baidu im Minus: Pentagon warnt vor militärisch-ziviler Fusion
• Aufnahme auf entsprechende Liste empfohlen
• Keine unmittelbaren Sanktionen, aber Reputationsverlust möglich
Das US-Verteidigungsministerium hat laut einem Bericht der Nachrichtenseite "Bloomberg" dem US-Kongress empfohlen, die drei großen chinesischen Firmen Alibaba, Baidu und BYD auf die sogenannte "Section 1260H"-Liste aufzunehmen. Dabei handelt es sich um eine offizielle Registrierung von Unternehmen, denen mutmaßliche Verbindungen zum chinesischen Militär zugeschrieben werden.
Die Empfehlung erfolgte durch eine Mitteilung des stellvertretenden Verteidigungsministers Stephen Feinberg in einem Brief vom 7. Oktober, nur drei Wochen vor einem neuen Handelsabkommen zwischen dem US-Präsidenten und der chinesischen Führung. Das Pentagon begründete die Empfehlung offenbar mit einer Einschätzung, dass diese Unternehmen Technologien oder Dienstleistungen anbieten, die - im Rahmen der sogenannten "militärisch-zivilen Fusion" - potenziell für militärische Zwecke genutzt werden könnten.
Für Alibaba - mit umfangreichem Engagement in Cloud, AI und digitalen Infrastrukturen -, Baidu - mit KI und Internetdienstleistungen - sowie den Tesla-Konkurrenten BYD könnten solche Verflechtungen im Bereich Technologie und Infrastruktur den Eindruck erwecken, dass eine Nutzung auch für sicherheitspolitisch relevante Bereiche möglich sei. Der Schritt zeigt, wie skeptisch Washington zunehmend gegenüber chinesischen Großkonzernen ist - besonders wenn sie strategisch relevante Technologien entwickeln.
Ob die Unternehmen bereits offiziell in die Liste aufgenommen wurden oder in Zukunft tatsächlich aufgenommen werden, ist derzeit jedoch unklar - denn die letzte Aktualisierung der 1260H-Liste erfolgte bereits im Januar 2025 und enthielt die drei Firmen nicht.
Bedeutung der Listung: Mehr als nur ein Warnsignal
Die Aufnahme auf die 1260H-Liste würde laut "Reuters" keine unmittelbaren Sanktionen oder Exportverbote mit sich bringen. Dennoch hat eine solche Listung erhebliche Bedeutung - sie sendet ein starkes Warnsignal: US-Investoren und Unternehmen müssen neu bewerten, ob sie mit den betroffenen Firmen Geschäfte tätigen wollen. Der Reputationsschaden könnte beträchtlich sein.
Tatsächlich reagierten die Börsenkurse der drei betroffenen Unternehmen auch prompt negativ: Die Aktien von Alibaba verloren am Donnerstag in Hongkong schlussendlich um 2,71 Prozent auf 150,60 HKD, Papiere von Baidu gaben um 1,57 Prozent auf 112,70 HKD nach und für BYD-Aktien ging es letztlich um 1,37 Prozent auf 97,00 HKD abwärts.
Damit zeigt sich: Selbst ohne harte rechtliche Folgen kann allein der Verdacht auf militärische Verbindungen Markt und Investoren stark verunsichern.
Alibaba weist Vorwurf zurück - Keine Folgen befürchtet
Auf Nachfrage von "Reuters" wies Alibaba den Vorwurf zurück: Das Unternehmen erklärte der Nachrichtenagentur, es gebe "keine Grundlage dafür, auf der Section 1260H-Liste geführt zu werden". Alibaba betonte, dass es sich nicht um ein Militärunternehmen handle und keiner militärisch-zivilen Fusionsstrategie angehöre. Zudem hieß es, eine Listung würde das laufende Geschäft in den USA oder weltweit nicht beeinträchtigen, da Alibaba keine Geschäfte mit dem US-Militär betreibe.
Von Baidu und BYD gab es bislang keine offizielle Stellungnahme.
Ein geopolitisches Signal mit wirtschaftlichen Folgen
Der Vorstoß des Pentagon folgt einem wachsenden Trend in Washington: Tech- und Industrieunternehmen aus China - insbesondere jene mit globaler Reichweite und strategischem Potenzial - zunehmend kritisch zu beobachten. Für die globalen Geschäfte der betroffenen Konzerne könnte das langfristig erhebliche Konsequenzen haben: Einschränkungen im Zugang zu westlichen Märkten, zurückhaltende Investoren, höhere Compliance-Kosten oder das Risiko, weitere ähnliche Maßnahmen in anderen Ländern nach sich zu ziehen.
Ob sich der Schritt als politisches Signal, als harter regulatorischer Eingriff oder als Warnung mit realen wirtschaftlichen Auswirkungen erweist, hängt nun wesentlich davon ab, wie weit die US-Behörden gehen und wie die internationale Gemeinschaft reagiert.
Redaktion finanzen.at
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