Aktien Osteuropa Schluss: Weitere Erholung vor US-Leitzinsentscheidung

BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Vor der mit Spannung erwarteten Leitzinsentscheidung in den USA haben sich auch die wichtigsten Aktienmärkte Osteuropas weiter erholt. Experten rechnen damit, dass die US-Notenbank an diesem Mittwoch die Zinsen anheben und somit ein Signal für das endgültige Ende der Finanzkrise geben wird. Mit Spannung warten die Märkte vor allem auf Signale für das Tempo der Erhöhungen des Leitzinses, der nun seit sieben Jahren nahe Null liegt.

An der Budapester Börse sprang der Leitindex BUX um 2,69 Prozent auf 23 693,38 Punkte nach oben. Er steuert damit wieder auf seinen höchsten Stand seit Mai 2011 zu. Mol schloss trotz der wieder nachgebenden Ölpreise mit einem Plus von 2,08 Prozent im Spitzenfeld des Bux. Noch deutlichere Kursgewinne verzeichneten jedoch die Titel der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON), die um 3,32 Prozent zulegten, sowie die Aktien des Pharmakonzerns Gedeon Richter mit einem Zuwachs von 3,99 Prozent.

Unter den wenigen Verlierern waren die Papiere der FHB Land Credit & Mortgage Bank mit minus 1,09 Prozent und die Anteilsscheine des Fahrzeugherstellers Raba mit minus 0,75 Prozent.

Der polnische WIG-30 erholte sich um weitere 1,61 Prozent auf 2010,91 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) legte um 1,33 Prozent auf 44 894,37 Zähler zu. Der Rückgang der Verbraucherpreise hatte sich in Polen etwas abgeschwächt. Die Inflationsrate war von minus 0,6 Prozent im Oktober auf minus 0,5 Prozent im November gestiegen.

Außerdem gab die polnische Finanzmarktaufsicht die neuen Regeln zu Dividendenzahlungen von Banken bekannt. Die größten Finanzhäuser werden bis zu 100 Prozent ihres Nettogewinns im Geschäftsjahr 2015 als Dividenden ausschütten dürfen, wenn sie 16,25 Prozent Eigenkapital aufweisen. Für einige Banken müssen außerdem zusätzliche Kapitalanforderungen für Fremdwährungskredite erfüllt sein.

Bankaktien schlossen mehrheitlich mit deutlichen Kursgewinnen: Bank Pekao stiegen um 4,47 Prozent, mBank legten um 3,51 Prozent zu und Bank Handlowy gewannen 2,74 Prozent. Höher schlossen auch die Papiere des Bergbauunternehmens KGHM Polska Miedz (KGHM Polska Miedź), die um 1,16 Prozent auf 61,00 POlnische Zloty stiegen. Raiffeisen Centrobank (RCB) hatte ihre Einstufung der Papiere mit einer Halte-Empfehlung wieder aufgenommen. Ihr Kursziel liegt bei 71,60 Zloty.

Der tschechische Leitindex PX stieg um 0,12 Prozent auf 930,13 Punkte. Vor der US-Zinsentscheidung stand in Prag noch jene der tschechischen Notenbank im Fokus: Die Währungshüter beließen den Leitzins den Erwartungen am Markt entsprechend bei 0,05 Prozent. Außerdem bekräftigten sie, eine zu starke Aufwertung der Tschechischen Krone weiterhin verhindern zu wollen. Die auf das Jahr hochgerechnete Inflationsrate war im November auf 0,1 Prozent gefallen.

Bei den Einzelwerten legten im Spitzenfeld des PX die Titel der Komercni Banka um 1,23 Prozent und die Aktien von Pegas Nonwovnes um 1,64 Prozent zu. Im Plus schlossen außerdem die Papiere von Unipetrol, die moderate 0,31 Prozent gewannen. Die Analysten der Erste Group hatten die Titel des Mineralölkonzerns von "Reduce" auf "Accumulate" hochgestuft und das Kursziel von 161,3 Kronen auf 182,0 Kronen angehoben.

Für die Anteilsscheine der Erste Group ging es um 0,24 Prozent nach unten. Auch die Papiere der Vienna Insurance Group (VIG) gingen tiefer aus dem Handel - sie büßten 0,85 Prozent ein. Daneben schlossen die Aktien des Versorgers CEZ (CEZ AS) bei hohem Volumen unverändert bei 425,00 Kronen.

In Moskau legte der RTS-Interfax-Index (RTS) um 0,17 Prozent auf 785,02 Punkte zu. Er erholte sich weiter von seinem tiefsten Niveau seit August./dkm/APA/ag/he